Geister außerhalb der alten Kirche

Vor einigen Tagen, kurz vor Ostern, fuhr ich an einer alten katholischen Kirche vorbei. Das Gebäude ist atemberaubend und voller Charakter, aber sein Parkplatz wird mit einer anderen Gemeinde geteilt. Die zweite Kirche steht fast direkt hinter der ersten, und als ich an beiden vorbeifuhr, spürte ich plötzlich den Drang, in die Einfahrt einzubiegen.

Ich fuhr auf ein Weißes Christusstatue am Eingang der katholischen Kirche zu. Mein Blutdruck stieg an und ich wurde unruhig. Die weiße Statue war hart gegen meine Augen, und die Dornenkrone und das blutige Gesicht machten mich wütend, obwohl ich nicht wusste warum.

Als ich auf die Statue starrte, merkte ich, dass ich gar nicht wütend war; die Wesen dahinter waren es. Sie traten nach und nach hervor: ein kleiner Junge in Schlafanzügen, eine mittleren Alters Frau in einem Gewand, ein alter Mann mit grimmigem Gesicht. Sie alle saßen auf den Stufen und starrten die Statue an, wobei sie unterschiedliche Emotionen ausstrahlten wie Traurigkeit, Wut, Ehrfurcht und Verwirrung.

Die Wesen versuchten nicht mit mir zu sprechen, aber ich konnte ihre Wut, die auf mich gerichtet war, spüren. Nach 15 Minuten zählte ich 12 Wesen. Die Sonne wärmte meinen Rücken, aber es gab nichts mehr für mich zu tun. Als ich aufstand, sah ich ein kleines Mädchen in einem cremefarbenen Kleid mit Blumen. Sie umarmte die Füße der Statue und blickte sie voller Bewunderung an.

Als sie sich zu mir umdrehte, lächelte ich und sie verflüchtigte sich zu einem nebligen Gewölk, das hinter der Statue verschwand und sich auflöste. Als ich mich hinter die Statue begab, sah ich einen großen Friedhof mit Grabsteinen, die den Hang und das Tal darunter säumten. Es ergab Sinn, dass die Wesen von der schönen Statue angezogen wurden.

Als ich wegging, sah ich eine alte Nonne auf mich zukommen. Sie lächelte mich an und ich lächelte zurück. Doch als ich mich umdrehte, um zu sehen, wie sie die Stufen erklomm, war sie verschwunden. Mir lief ein Schauder über den Rücken, als ich in mein Auto stieg und wegfuhr. Die Nonne schien so real zu sein, mit ihrem Rosenkranz, ihrem warmen Lächeln und ihren klaren Augen.

Ich glaube, das kleine Mädchen stand kurz davor, „zu wechseln“, und es rührte mein Herz. Warum eine Nonne, überlegte ich. Ein so junges Kind versteht Religion oder die Komplexität der katholischen Kirche nicht. Aber ich beschloss, diese Frage zu stellen, wenn es an der Reihe ist, mich zu verabschieden. Als ich wegfuhr, machte ich mir keine Sorgen um das Übernatürliche. Stattdessen fühlte ich Trost, weil eine Nonne, oder jemand, der so aussah, in der Verantwortung stand.


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