Als Neunjähriger war ich hin- und hergerissen zwischen Glaube und Unglaube an Gespenster. Ich liebte gruselige Geschichten und hoffte, bald eine eigene zu erleben. Wie ironisch, dass dieser Wunsch bald in Erfüllung gehen sollte.

Es war eine dunkle und unheimliche Nacht, und ich hatte gerade Computerspiele gespielt. Als ich den Wohnraum betrat, fand ich meinen Vater auf der Couch schlafend vor, wobei der Fernseher noch lief. Ich überlegte, in meinem Schlafsack auf dem Boden zu schlafen, erinnerte mich aber an das Angebot meiner Mutter, bei ihr zu schlafen, wenn ich Angst hätte. Also schaltete ich den Fernseher aus und bereitete mich darauf vor, in ihr Schlafzimmer zu gehen.

Plötzlich erinnerte ich mich jedoch an meine Angst vor der Dunkelheit und wurde panisch. Mein Atem wurde schwer, und ich war wie erstarrt vor Schreck. Doch dann sammelte ich all meinen Mut und rannte ins Schlafzimmer meiner Eltern, wobei mich Stimmen umkreisten. Ich rannte so schnell ich konnte, bis ich ihr Bett erreichte und hinein sprang, nach meiner Mutter rufend.

Am nächsten Morgen erzählte ich meiner Mutter von den Stimmen, die ich gehört hatte. Sie fragte mich, was sie mir aufgetragen hätten, aber ich konnte es nicht verstehen. Es war nicht wie das Amityville Horror, wie ich ihr sagte, und die Stimmen klangen dumpf. Dennoch glaubte sie mir.

Fünf Jahre später bin ich immer noch ängstlich, wenn ich nachts allein bin. Ich glaube jedoch nun, dass eine andere Welt neben unserer existiert. Manchmal höre ich immer noch Stimmen, doch ich frage mich, ob es Engel und keine bösen Mächte sind. Ob ich jemals sicher sein werde, weiß ich nicht, doch der Gedanke bringt mich zumindest ein wenig zur Ruhe.


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