Ein trauriges Lebewohl

Vor mehr als 25 Jahren, noch bevor ich nach New Jersey zog, erlebte ich eine schreckliche Begebenheit, die ich niemals vergessen werde. Während ich auf meine Visaerteilung wartete, beschloss ich, einen Computerkurs zu besuchen und lernte dort Leo kennen, einen freundlichen Mitschüler. Er erzählte oft von seiner Freundin, die Medizin in einer anderen Stadt studierte. Da ihre Zeitpläne nicht zusammenpassten, trafen sie sich nur einmal im Monat.

Eines Morgens wachte ich plötzlich mit Gedanken an Leo auf, was mich sehr verwirrte. Selbst unter der Dusche ließ sein Bild mich nicht los. Als ich zur Schule ging, sah ich ihn auf der Treppe, doch er grüßte mich nicht und ging einfach weiter. Im Klassenzimmer angekommen, war es still und Leo war nicht da. Uns wurde mitgeteilt, dass Leo gestorben sei, was mich schockierte und desorientiert zurückließ.

Dieselbe Nacht besuchte ich Leos Trauerfeier mit einigen Mitschülern. Seine Schwester erzählte uns, dass Leo sich das Leben genommen habe, nachdem seine Freundin ihn für einen anderen Mann verlassen hatte, mit dem sie bereits seit zehn Monaten zusammen war. Es stellte sich heraus, dass Leo um 4:30 Uhr morgens gestorben war – zur selben Zeit, als ich plötzlich an ihn dachte.

Obwohl schon mehr als ein Jahrzehnt vergangen ist, denke ich oft an Leo zurück und bete für seine Seele. Diese Erfahrung lehrte mich, wie zerbrechlich das Leben sein kann und wie sehr wir von den Menschen beeinflusst werden, die uns am Herzen liegen.


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