Night Visits From The Lady White

Als ich acht Jahre alt war, sah ich eine Geistergestalt in meinem neuen Zuhause in Kansas City. Zu Beginn dachte ich, es wäre meine Großmutter, doch diese Erscheinung war groß und schlank, mit langen Haaren und einem wallenden Gewand. Ich merkte, dass es sich um ein Gespenst handelte, als ich bemerkte, dass ich durch sie hindurchsehen konnte. Ich war voller Angst und versteckte mich unter der Decke, zu ängstlich, um jemandem von meinem Erlebnis zu erzählen.

Ein paar Nächte später sah ich das Gespenst erneut, diesmal neben meinem Bett und mir ins Gesicht blickend. Obwohl ich keine Furcht verspürte, war ich doch verwirrt und unsicher über das, was ich gesehen hatte. Auch dieses Mal schwieg ich wie zuvor.

Eines Nachts erschien die Geistererscheinung neben meinem Bett und blickte auf mich hinab mit traurigen, eingesunkenen Augen. Diesmal konnte ich die Realität dessen, was ich sah, nicht leugnen. Die Angst, die ich empfand, war unbeschreiblich. Ich zog die Decke über meinen Kopf und weinte nach meiner Mutter.

Am nächsten Morgen erzählte ich meiner Mutter von dem Gespenst, doch sie wertete es als schlechten Traum ab. Viele Jahre später stellte sich jedoch heraus, dass ein anderes Mädchen in der Gegend dieselbe Geistergestalt gesehen hatte, die als die „weiße Dame“ bekannt war. Ihr Vater hatte die Geschichte recherchiert und herausgefunden, dass während des 19. Jahrhunderts ein Fallensteller mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Gegend lebte. Eines Tages verschwanden die Töchter im Wald, und die Mutter suchte weiterhin nach ihnen, bis auch sie spurlos verschwand.

Ich glaube nun, dass das Gespenst, das ich sah, die Frau des Fallenstellers war, die noch immer auf der Suche nach ihren verlorenen Töchtern ist. Es ist ein gruseliger Gedanke, doch er bringt mir ein Gefühl von Schließung in Bezug auf meine Kindheitserfahrungen mit dem Übernatürlichen.


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