Ich fuhr eines Abends nach Hause und sah eine Frau auf der Straße, die in Weiß gekleidet war. Sie wirkte unirdisch, und mein Gewissen riet mir, ihr nicht direkt ins Gesicht zu sehen. Ich umfuhr sie mit Tunnelblick und entschied mich auch nach dem Vorbeifahren nicht umzublicken.
Ein paar Nächte später hatte ich einen Traum, in dem ich mich in meinem neuen Zimmer befand, das Elemente aus drei verschiedenen Zeiträumen meines Lebens vereinte. Ich hörte meine Nachbarn streiten und positionierte mich nahe der Wand beim Fenster, um nicht beim Belauschen erwischt zu werden. Plötzlich erschien mein Freund Christian und sah ein Gesicht außerhalb des Fensters. Er erschrak, doch als er noch einmal hinsah, war es verschwunden und meine Nachbarin schimpfte mit ihm, weil er unhöflich sei. Das Gesicht im Traum war dieselbe Frau, die ich auf der Straße gesehen hatte.
Wochenlang hatte ich jede Nacht denselben Traum. Eines Nachts um Mitternacht ging ich in die Küche, um Wasser zu holen, und bemerkte, dass der Vorhang zum Hinterhof offen stand. Ich sah eine Silhouette nahe dem Baum, und es schien dieselbe Frau zu sein. Sie erschien jede Nacht an unterschiedlichen Stellen, blickte aber immer zu mir. Schließlich kam sie an mein Fenster, was mich dazu inspirierte zu schreiben.
Obwohl sie mich nie ängstigte, verursachte ihre Anwesenheit doch meine Schlaflosigkeit, die sich verschlimmerte. Ich schlief nur noch für kurze Zeit und blieb oft bis spät in der Nacht wach, um zu texten oder zu lesen. Im Mai, als ich mit einem Freund namens Jordan textete, spürte ich erneut ihre Anwesenheit außerhalb meines Fensters. Diesmal jedoch empfand ich auch etwas Unter meinem Bett, was mich so ängstigte, dass ich mich nicht rühren konnte.
Ich spürte eine Art schleimige Substanz auf meiner Hand, nachdem ich nach meinen Kopfhören gegriffen hatte, die auf den Boden gefallen waren. Am Morgen roch der Raum nach Schwefel, und ich wusste, dass etwas in meinem Haus auf mich wartete. Obwohl ich schon früher Geister verfolgt habe, war diese Erfahrung anders und ließ mich unbehaglich zurück. Mein Glaube hält normalerweise derartige Entitäten fern, aber dieses Mal hat es offenbar nicht geklappt.
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