Die Gesichter in den Fenstern

Am 3. Oktober 2009 saß ich mit meiner Familie beim Abendessen. Ich war achtzehn und meine Eltern wollten über meine Wohnpläne für die Gemeinschaftskollege sprechen. Das Gespräch war eintönig, also zog ich mich in mein Zimmer zurück. Mein Zimmer war klein, vollgestellt mit Möbeln und hatte einen Ventilator an der Decke. Als ich hochgriff, um ihn einzuschalten, zog ich zu stark und riss die Kette ab. Plötzlich hörte ich einen lauten metallischen Knall, als die gebrochene Kette in die Flügel flog.

Ich duckte mich für Deckung, aber als ich aufblickte, sah ich etwas Schockierendes im Fenster. Mein Spiegelbild zeigte einen ängstlichen Teenager neben einem leeren Raum, in dem eine hohe Gestalt hätte stehen sollen. Es war, als wäre diese Gestalt mit nichts in der Natur verbunden. Ich spürte plötzlich eine kalte Kälte und alle Wärme verließ meinen Körper. Ich brach zusammen und wurde schwer und gelähmt vor Angst.

Die Ventilatorflügel hörten auf zu quietschen und ich wusste nicht, ob das Licht flackerte oder ich nur blinzelte. Ich versuchte zu schreien, aber kein Ton kam heraus. Plötzlich war alles weg und ich fühlte mich leicht und erschöpft. Ich kippte zur Seite und verblasste.

Am nächsten Morgen wachte ich mit Angst auf und erzählte niemandem, was passiert war. Seitdem halte ich mein Fenster immer bedeckt, ängstlich davor, diese Gestalt wieder zu sehen. Das hat mich über ein Jahr lang belastet, aber jetzt teile ich meine Geschichte.


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