Winifred Reed – Heilige Seele

Im Sommer des Jahres 1993 ereignete sich für mich etwas Unglaubliches während meines Aufenthalts in Großbritannien. Die Stadt Arundel, bekannt für ihre historische Bedeutung und starke katholische Tradition, berührte mich zutiefst. Das Schloss der Familie, Sitz des Duke of Norfolk, beeindruckte mich besonders. Die Kirche des Schlosses, gewidmet der seligen Jungfrau Maria, ergriff mich zutiefst.

Nach dem Verlassen des Schlosses schlenderte ich mit meiner Freundin Oonagh und ihrer Tochter Jenny durch die Stadt. Dabei spürte ich eine unheimliche Präsenz, als ob jemand neben mir ginge. Wir hielten schließlich in einem Antiquitätenladen, wo ich eine hölzerne Statue der Mutter Gottes fand. Zudem entdeckte ich ein Rosenkranz-Gebetskettchen, das einer Frau namens Winifred Reed gehört hatte.

Das Ehepaar, das den Laden betrieb, gab mir ein Zertifikat von Winifreds Bruder Benjamin Reed sowie ein Gebetbuch ihrer Mutter Ada Paine mit. Ich konnte diese Gegenstände zusammen mit einigen wunderschönen Schmuckstücken zu einem sehr fairen Preis erwerben. Für das Zertifikat und das Gebetbuch verlangten sie kein Geld, da sie die Gebetsüberlieferung respektierten.

Später stellte ich fest, dass Winifreds Name in einem anderen Antiquitätengeschäft in einem Gebetbuch stand. Diese Entdeckung erfüllte mich mit Freude, da ich mich mit dieser Frau und ihrer Familie verbunden fühlte. Ich erfuhr, dass sie 90 Jahre alt geworden war und im Jahr 1993 gestorben war. Sie war eine wohlhabende Londonerin, die es liebte, feminine Kleidung zu tragen und viele persönliche Gegenstände ihr Leben lang aufbewahrt hatte.

Ich besuchte Winifreds Wohnung am Meer, wo ich einige ihrer verbliebenen Besitztümer fand, darunter weiße Lederhandschuhe, ein Gebet für die heiligen Seelen im Fegefeuer aus dem Jahr 1959, ein Schmuckstück aus den 1930er Jahren, eine Bürste für Puppenhaare aus Schildpatt und einige ihrer Spitze. Diese Gegenstände haben nun einen besonderen Platz in der Sammlung meiner Familie, da wir das Leben, das sie repräsentieren, schätzen.

Bis heute verstehe ich noch immer nicht ganz, warum mir diese Erfahrung zuteilwurde, doch fühle ich mich dankbar für die Verbindung, die ich mit Winifred Reed und ihrer Familie hergestellt habe. Ich hoffe, eines Tages das volle Ausmaß dieses Abenteuers zu erkennen.


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