Vor ein paar Jahren saß ich an Thanksgiving bei meinen Eltern zu Tisch. Das ist das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, und bis dahin hatte ich dort nie etwas Übernatürliches erlebt. Dennoch war das, was mir an diesem Tag widerfuhr, sowohl überraschend als lässt mich bis heute nicht los.
Ich verbrachte den frühen Teil des Tages damit, meiner Mutter in der Küche beim Kochen zu helfen und das Essen vorzubereiten. Wir lachten und unterhielten uns, freuten uns auf das Abendessen mit der ganzen Familie. Als wir Thanksgiving-Kuchen backten, suchte meine Mutter eine Pause vom Küchenhitze und ging in den Wohnbereich, um die Macy’s Thanksgiving Day Parade im Fernsehen anzusehen. Ich blieb in der Küche und machte weiter.
Als ich die Kuchen backte, musste ich in den Speisekammer gehen, um einige Zutaten zu holen. Der Speisekammer ist durch einen kurzen Flur mit dem hinteren Teil des Hauses verbunden. Ich nahm, was ich brauchte und kehrte in die Küche zurück. Gerade als ich zurückkehren wollte, bemerkte ich, dass ich etwas vergessen hatte und eilte schnell zurück zum Speisekammer. Zu meinem Schrecken stand dort ein Mann in der Nähe des Ortes, an dem ich eben noch gewesen war. Er trug Overalls und eine Mütze und schien auf mich zu reagieren, als wäre er überrascht oder erschrocken.
Der Mann verschwand nach 2-3 Sekunden, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich kannte diesen Mann nicht und sein Auftauchen verstörte mich zutiefst. Obwohl ich dazu geneigt war, niemandem davon zu erzählen, sagte ich meiner Mutter schließlich ein paar Monate später doch von dem Vorfall. Sie hörte aufmerksam zu, sagte aber, sie habe nie etwas Seltsames in den 35 Jahren, die sie dort gelebt hatte, erlebt.
Trotz vieler schöner Erinnerungen an dieses Haus sind diese 2-3 Sekunden an Thanksgiving tief in meinem Gedächtnis eingebrannt und mehr als jede andere Erfahrung, die ich dort gemacht habe. Bis heute frage ich mich, wer dieser Mann war und warum ich ihn gesehen habe.
Schreibe einen Kommentar