Mein Abschied von meinem Großvater

Vor ungefähr einem Jahr verlor ich meinen geliebten Großvater väterlicherseits nach einer langen Krankheit. Seine letzten Tage verbrachte er in einem Altersheim, nachdem er mehrere Schlaganfälle erlitten hatte. Mein Großvater war ein begabter Musiker, der Arrangements für Orchester schrieb.

Ich spürte die Anwesenheit meines Großvaters auf seiner Beerdigung. Nach der Trauerfeier versammelten wir uns in dem Gemeindesaal der Kirche zu Kaffee und Kuchen. Ich saß mit Familienmitgliedern zusammen, als ich zwei sanfte Taps auf dem Oberkopf spürte. Ich drehte mich um, erwartete jemanden zu sehen, fand aber niemanden in der Nähe. Meine Brüder saßen neben mir, doch sie blickten nach vorne. Ich fragte sie, ob jemand hinter mir gewesen sei, doch sie verneinten.

Später am selben Tag, während ich auf der Couch ruhte, erinnerte ich mich plötzlich daran, wie mein Großvater uns immer auf seinen Schoß nahm und so tat, als spiele er Akkordeon auf unseren Bäuchen, wobei er einen lustigen Ton erzeugte, als ob er wirklich spielte. In dem Moment, als mir diese Erinnerung kam, spürte ich Fingerspitzen, die in meine Taille drückten. Ich öffnete die Augen und setzte mich auf, doch niemand war in der Nähe. Meine Mutter saß im Raum, doch sie saß weit von mir entfernt.

Ich erzählte meiner Mutter von dem Vorfall, und sie schlug vor, dass es vielleicht mein Großvater gewesen sei, der uns Trost spenden wollte. Obwohl ich ihn nicht gesehen habe, glaube ich, dass er sich auf seine Weise verabschiedete.


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