Kindheitsheim

Als Kind wohnte ich in einem hundert Jahre alten Haus, das genauso unheimlich aussah wie es sich anfühlte. Der große Garten, gefüllt mit Bäumen, war voller Knarrgeräusche von der lose herumhängenden Wellplattenabdeckung und quietschender Äste. Ein Kohleherd sorgte für warmes Wasser, was ein unheimliches Geräusch im Haus verursachte. Auf der anderen Seite des Flusses stand ein örtlicher Friedhof, was zur gespenstischen Atmosphäre beitrug.

Ich sah ständig Katzen aus dem Augenwinkel, egal wann und wo. Seltsame Geräusche und Vorkommnisse waren an der Tagesordnung. Als kleines Kind hatte ich Angst, wenn ich nachdem alle anderen ins Auto gestiegen waren, im Haus zurückgelassen wurde. Doch eine alte Dame, die früher im Haus lebte, ließ mich freundlicherweise hinaus.

Eines Tages, als ich ungefähr sechs oder sieben Jahre alt war, sah ich meinen Bruder in den Speiseraum gehen und dann durch eine geschlossene Tür in die Küche gehen, ohne sie zu öffnen. Verwirrt, betrat ich die Küche und fand niemanden dort. Später am selben Tag wurde mir klar, dass ich einen Geist gesehen hatte.

Meine beiden älteren Brüder zogen schließlich aus, so dass mein jüngerer Geschwisterteil und ich zurückblieben. Wir stritten oft, und merkwürdige Dinge wie das Herunterfallen schwerer Gegenstände von Regalen traten während unserer Streitereien auf.

Als Erwachsener hatte ich lebhaften Visionen des Hauses, fühlte mich aber zunächst abgestoßen. Schließlich fand ich mich jedoch erneut in dem Haus wieder und lernte es als die helle und einladende Heimat schätzen, die es geworden war. Wir haben das Haus vor ein paar Jahren verkauft, doch ich vermisse es immer noch sehr.


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