Ich war so aufgeregt, endlich allein zu Hause zu sein. Ich hatte jahrelang darauf gewartet und jetzt, da es soweit war, war ich bereit, es in vollen Zügen zu genießen. Ich konnte mir die Filme ansehen, die ich wollte, so laut singen, wie ich wollte, und essen, was ich wollte. Meine Eltern hatten mich gebeten, mich von den Hinterzimmern fernzuhalten, aber ich hatte keine Angst. Schließlich hatte ich sie davon überzeugt, dass ich allein zu Hause sein konnte.
Als ich mich für die Nacht niederließ, hörte ich komische Geräusche aus den Hinterzimmern. Zuerst versuchte ich, sie zu ignorieren, doch sie wurden lauter und hartnäckiger. Ich drehte den Fernseher auf und sagte den unsichtbaren Wesen, sie sollten gehen, aber sie hörten nicht auf mich. Dann sah ich ihn – eine bleiche Gestalt, die vor meinem Küchenfenster stand.
Zuerst hatte ich Angst, doch dann merkte ich, dass er mir nichts tun wollte. Tatsächlich schien er freundlich und sanft zu sein. Er stellte sich mir als David vor und ich wusste sofort, wer er war. Meine Mutter hatte mir Geschichten über ihn erzählt – ein Familienfreund, der gestorben war, als ich noch ein Baby war.
David beruhigte mich und verschwand dann. Von diesem Moment an hatte ich keine Angst mehr. Selbst als ich komische Geräusche aus den Hinterzimmern hörte, wusste ich, dass David auf mich aufpasste.
Am nächsten Morgen fragte ich meine Mutter nach David. Sie schien überrascht zu sein, dass ich wusste, wer er war, doch dann erinnerte sie sich. David war ein Familienfreund gewesen, der tragisch jung gestorben war. Meine Mutter erzählte mir, dass sie glaubte, David würde mich beschützen und im Auge behalten.
Ich fühlte mich dankbar, David als meinen Schutzengel zu haben. Obwohl ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich, dass er immer für mich da war, auf mich achtete und mich beschützte. Und jede Nacht, bevor ich ins Bett ging, dachte ich an David und die tröstliche Gegenwart, die er in mein Leben brachte.
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