Als ich in der zweiten Klasse war, hatte ich eine prägende Erfahrung, die mich bis heute verfolgt. In unserer Schule wurden Schüler dazu verpflichtet, ihre Klassenzimmer zu reinigen, und nachdem mein Freund und ich unsere Aufgaben erledigt hatten, beschlossen wir, noch eine Weile dort zu plaudern.
Die Gegend, in der ich lebte, war von Bäumen und Bergen umgeben, was es Besuchern erschwerte, sich zurechtzufinden. Es dämmerte, als wir unter einem großen Sternapfelbaum saßen, nahe bei einem anderen Baum, den wir „Tambis“ nannten. Die Kirche und das Kloster, in dem der Priester lebte, befanden sich in der Nähe dieses Baumes.
Während mein Freund und ich uns unterhielten, bemerkte ich ein weißes, langärmliges Kleid, das von dem „Tambis“-Baum hing. Es war merkwürdig, denn es wehte kein Wind, doch das Kleid bewegte sich hin und her. Zudem war es Nachtzeit, und gewöhnlicherweise hingen Menschen ihre Kleider nicht draußen zum Trocknen auf.
Zuerst dachte ich, es könnte die Kleidung des Priesters sein, doch bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass es nicht seinem typischen Gewand während der Messe ähnelte. Diese Entdeckung ließ mich unbehaglich werden, da ich Geschichten über eine „weiße Dame“ gehört hatte, die angeblich in der Gegend spukte.
Ich wies meinen Freund auf das Kleid hin, und er wurde ängstlich und wollte sofort gehen. Wir rannten zu einem nahegelegenen Haus und versteckten uns für ein paar Minuten. Als wir wieder genug Mut gesammelt hatten, blickten wir noch einmal hin, doch das Kleid war verschwunden.
Bis heute erinnere ich mich an diese unheimliche Begegnung. Es war ein seltsames und beunruhigendes Ereignis, das mich bis heute nicht losgelassen hat.
Schreibe einen Kommentar