In der vergangenen Sommerpause verbrachte ich meinen Urlaub in einem kleinen Dorf auf den Philippinen, genauer gesagt in Leyte. Meine Cousins und ich waren voller Vorfreude darauf, die Gegend zu erkunden und neue Menschen kennenzulernen. Doch dann geschah etwas Unheimliches.
Nach einem kulturellen Abend im Stadtplatz gingen wir um 21 Uhr nach Hause, als wir plötzlich etwas Seltsames bemerkten. Eine Frau stand vor uns, etwa fünf bis sechs Schritte entfernt. Sie trug Weiß und hatte langes schwarzes Haar, doch ihr Gesicht konnten wir nicht deutlich erkennen. Wir dachten, sie wolle zum öffentlichen Wasserhahn in der Nähe.
Doch als wir noch einmal hinsahen, war sie verschwunden! Es war niemand mehr da, nur eine leere und dunkle Fläche unter einem Kalachuchi-Baum. Eine kalte Brise wehte heran, und wir rochen den Duft von Kalachuchi-Blüten, bevor wir uns wieder fingen und nach Hause rannten.
Später erfuhren wir von einer Nachbarin, dass sich eine Frau dort erhängt hatte, nachdem ihr Verlobter eine andere heiraten musste. Das Haus, das einst an dieser Stelle stand, wurde zerstört, weil niemand in der Nähe des Geisterbaums leben wollte.
Obwohl uns die Erfahrung zunächst Angst einjagte, empfanden wir Mitleid für die Frau, als wir ihre Geschichte hörten. Wir sahen sie nie wieder, aber jedes Mal, wenn ich den Duft von Kalachuchi-Blüten rieche, erinnere ich mich an jene Nacht. Diese Begegnung hat mich geprägt und wird immer ein Teil meiner Erinnerungen bleiben.
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