Geister der Kriegszeit in der Landschaft

Ich erzähle eine Geschichte, die mir von meiner Großmutter erzählt wurde, die noch am Leben und gesund ist. Sie war ein Teenager, als der Zweite Weltkrieg Lettland erreichte, und versteckte jüdische Nachbarn in ihrem Keller, obwohl dies große Gefahren barg. Eines Abends war meine Großmutter allein zu Hause und bereitete Essen für ihre verborgenen Nachbarn vor, als sie eine Anwesenheit hinter sich spürte. Sie drehte sich um und sah niemanden, aber bemerkte einen seltsamen Fleck auf der Tür, der sich zu bewegen schien. Obwohl sie Angst hatte, stand sie dem „Pestelis“ oder dem böswilligen Geist gegenüber und forderte ihn auf, ihr zu helfen oder zu gehen. Plötzlich verschwand der Fleck so schnell wie er gekommen war, und meine Großmutter setzte ihre Arbeit fort.

Meine Großeltern hatten während dieser Zeit viele Schwierigkeiten. Mein Großvater und seine Söhne wurden zur Nazi-Armee eingezogen und später von der sowjetischen Regierung nach Sibirien geschickt, weil sie den Nazis geholfen hatten. Die jüdischen Nachbarn, die sie versteckt hatten, verließen ihr Versteck, als die Nazi-Truppen sich zurückzogen, und meine Großmutter hat seitdem nichts mehr von ihnen gehört.

Diese Geschichte soll keine Schande über irgendeine Partei bringen, die am Zweiten Weltkrieg beteiligt war, sondern eine persönliche Erfahrung teilen, die durch Generationen weitergegeben wurde. Der Mut und die Widerstandsfähigkeit meiner Großmutter in einer Zeit großer Unruhen sind etwas, das ich immer bewundert habe.


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