Ich gehöre zur Sikh-Gemeinschaft in Indien. Unser Gott, Waheguruji oder Babaji, wird an einem besonderen Ort namens Gurudwara verehrt. Mein Großvater, der ein Holzfäller war, zog mit meinem Vater nach Aurangabad, als er erst 20 Tage alt war, nach der Teilung Indiens und Pakistans im Jahr 1948-1950.
Mein Großvater pflegte meinen Vater mitzunehmen, um ihm das Familienhandwerk beizubringen, als er 11 oder 12 Jahre alt war. Sie verbrachten ihre Tage mit Holzhacken und kehrten abends nach Hause zurück. Eines Tages, als sie gerade fertig waren, hörten sie den Klang von Kirtan, heiligen Gesängen, aus der Ferne.
Neugierig folgten sie dem Klang und entdeckten mitten im Wald einen Gurudwara mit Priestern, die Kirtan sangen. Sie konnten nicht glauben, dass sie ihn nie zuvor bemerkt hatten. Sie betraten den Gurudwara, neigten ihren Köpfen vor Babaji und sagten ihre Gebete. Bevor sie gingen, gab ihnen ein Priester Kada Parshaad, eine heilige Opfergabe aus Zucker, Ghee und Weizenmehl.
Als sie nach Hause kamen, wickelte mein Großvater den Kada Parshaad in Papier ein, um ihn mit der Familie zu teilen. Aber als er es aufmachte, war er schockiert, stattdessen Kuhmist zu finden. Die ganze Familie verstummte und starrte sie ungläubig an.
Am nächsten Tag kehrten sie an den Ort zurück, an dem der Gurudwara gewesen war, aber er war verschwunden und der Wald war wieder normal. Mein Großvater und mein Vater sind inzwischen gestorben und haben diese Geschichte ihrer Erfahrung hinterlassen. Das Rätsel darüber, was mit dem Gurudwara passiert ist und warum mein Großvater und mein Vater für diese Erfahrung auserwählt wurden, bleibt ungelöst.
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