Das Häuschen

Als Teenager war ich 16 Jahre alt und spürte eine düstere Vorahnung, dass mir etwas Schlimmes bevorstand. In meiner Verzweiflung suchte ich nach einem sicheren Ort, fernab von Zuhause. So entdeckte ich ein verlassenes, kleines Friedhofsgelände, das an stillgelegene Steinbrüche grenzte. Obwohl es überwuchert und leicht zu übersehen war, spürte ich eine unheimige Präsenz und fühlte mich unwiderstehlich angezogen.

Eines Tages, als ich versuchte, ein altes Grabkreuz zu entziffern, hörte ich ein pfeifendes, hissendes Geräusch. Meine größte Angst sind Schlangen, und so erstarb ich in panischer Furcht, während ich angestrengt lauschte, ob sich der Laut wiederholen würde. Als dies nicht geschah, raffte ich mich auf und rannte schreiend davon, bis ich keine Kraft mehr hatte. Dabei entdeckte ich ein kleines, verstecktes Häuschen oder eine Hütte, die sich zwischen den Bäumen verbarg.

Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich und blickte durch eine Lücke im Fenster. Das Innere war schmutzig und verwahrlost, doch es schien trocken und stabil zu sein. Ich beschloss, es als meinen sicheren Unterschlupf zu nutzen und verbrachte Wochen damit, es notdürftig zu renovieren und heimlich Vorräte wie eine Laterne und Konserven hereinzuschmuggeln. Obwohl ich nie jemanden in der Nähe der Hütte gesehen hatte, versteckte ich sorgfältig jede Spur von Veränderung an der Außenseite.

Eines Tages geriet mein Vater außer Kontrolle und griff mich ohne erkennbaren Grund an. Meine Familie sah zu, wie er mich misshandelte, und ich wusste, dass diesmal etwas anders war. Ich beschloss, von Zuhause wegzulaufen und in die Hütte zu fliehen. Obwohl sie mir nicht wirklich Schutz zu bieten schien, war es der einzige Ort, an den ich dachte.

In dieser Nacht versuchte ich vergeblich, auf dem harten Erdboden zu schlafen. Ich spürte, als ob jemand meine Decke wegzog und mir einen unangenehmen Geruch entgegenbrachte. Als ich mich aufrichtete, um nachzusehen, riss jemand meinen Rucksack gewaltsam von mir weg, und ich wurde zurück auf den Boden gedrückt. Kleine Konservendosen flogen durch die Luft und trafen mich, während ich in blanker Terror davonrannte, bis ich erschöpft zusammenbrach und nicht mehr weiter konnte.

Dies war mein erster Kontakt mit etwas Bösartigem. Obwohl ich lieber positive Erfahrungen schildere, so ist diese Geschichte doch eine düstere Erinnerung daran, dass nicht alle Begegnungen angenehm oder tröstlich sind.


Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert