Eine schreckliche Sache ist hier passiert

Im April 1996 stand ich mit meinem Mann an der Stätte des Bombenanschlags von Oklahoma City, um zu trauern und Blumen niederzulegen. Mein Mann, ein militärischer Feuerwehrmann, hatte sich freiwillig gemeldet, um bei den Such- und Rettungsbemühungen nach dem Unglück zu helfen.

Das Wetter war trüb, passend zur feierlichen Atmosphäre, die die Gegend umhüllte. Der Zaun um die Stätte war mit Blumen und Fotos von denjenigen geschmückt, die bei dem Bombenanschlag ihr Leben verloren hatten. Eine Atmosphäre der Ernsthaftigkeit und eine unheimliche Stille lagen in der Luft.

Als wir am Zaun standen, fiel mir ein rothaariges Mädchen auf. Als wir näher kamen, sah sie mich an und dann wieder weg zum Zaun. Schließlich stellte ich mich neben sie. Sie begann zu weinen, und ich bemerkte einen leeren Blick in ihren Augen, als ob sie da wäre, aber nicht ganz.

Sie drehte sich zu mir um und sagte: „Es war eine schreckliche Sache, die hier passiert ist.“ Ich antwortete mit einem einfachen: „Ja … so traurig.“ Dann sah sie meinen Mann an und fragte: „Warum siehst du so vertraut aus?“ Er antwortete: „Ich weiß nicht, ich wohne in Illinois.“ Sie setzte ihren Weg entlang des Zauns fort, und wir folgten ihr.

Eine Minute oder zwei später sah ich zurück, um zu überprüfen, ob sie noch da war, aber sie war verschwunden. Als wir weiter die Gedenkstätte betrachteten, blieb mein Mann plötzlich stehen, sein Gesicht wurde bleich. Er zeigte auf ein selbstgemachtes Plakat unter den vielen Fotos und Blumen am Zaun. Es lautete: „Wir vermissen dich jeden Tag“, begleitet von einem Foto des Mädchens, mit dem wir eben gesprochen hatten.

Die Ähnlichkeit war unheimlich; Ich hatte sogar einen kleinen Schnitt über ihrer Augenbraue während unseres Gesprächs bemerkt. Wir brauchten ein paar Momente, um uns wieder zu fangen, bevor wir die Stätte verließen. Das Bild des rothaarigen Mädchens und die Fotos, die ich an diesem Tag sah, werden mir immer im Gedächtnis bleiben. Mein Mann litt auch jahrelang unter Albträumen, die mit seiner Zeit bei der Arbeit nach dem Bombenanschlag zusammenhingen.


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