Ich wuchs in einer idyllischen Stadt namens Colmar auf, nahe der Grenze zu Deutschland. Im Alter von vier Jahren zogen meine Familie und Großeltern in ein zweistöckiges Haus mit einem schönen Garten. Meine Großeltern lebten im Erdgeschoss, während meine Eltern und ich die obere Etage bewohnten. Der Keller war in drei Räume unterteilt, es gab einen Dachboden und ein kleines Lager nebenan.

Als Kind verbrachte ich gerne Zeit im Keller, doch der Dachboden versetzte mich immer in Angst. Als ich vier Jahre alt war, stellte meine Mutter einige Kartons auf dem Dachboden ab, und ich folgte ihr, gefolgt von einem Gefühl der Bedrückung. Es war dunkel und es fühlte sich an, als ob jemand oder etwas mich beobachtete, obwohl ich nie etwas sah.

Jahre später, im Alter von acht Jahren, spielte ich jeden Samstag mit meiner Freundin Mélanie. Wir beschlossen, das Haus nach einem geheimen Gang zu durchsuchen, da wir überzeugt waren, dass unser altes Haus einen haben musste. Nach der Suche im Keller gingen wir in den Dachboden, ein merkwürdiger und unheimlicher Ort.

In der rechten Ecke des Dachbodens gab es ein mysteriöses Loch in der Wand, das zu einem Raum führte. Wir konnten den Raum durch das Loch sehen, aber es gab keinen Eingang, nur den kleinen Lagerraum neben dem Dachboden. Eines Tages, als ich mit einer Taschenlampe in das Loch schaute, sah ich einen jungen Mann auf dem Boden sitzen, die Knie umklammernd. Er drehte seinen Kopf zu uns und lächelte, aber er hatte keine Farbe, wie ein 3D-Schatten im Dunkeln.

Meine Freundin weigerte sich zuzugeben, dass wir einen Geist gesehen hatten, und wir sprachen nie wieder darüber. Als Teenager hörte ich jedoch oft merkwürdige Geräusche aus dem Lagerraum, der nun mein Zimmer war. Es gab Klopfgeräusche an der Wand, die mit dem „geheimen Raum“ verbunden war, und Kratzgeräusche.

Es stellte sich heraus, dass unser Haus während des Zweiten Weltkriegs ein geheimes Druckerei-Büro war, das Slogans gegen die Deutschen druckte. Ich glaube, dass der geheime Raum dazu diente, Menschen zu verstecken, was erklären könnte, warum wir uns auf dem Dachboden so seltsam fühlten. Bis heute habe ich immer noch Angst vor dem Dachboden und habe Alpträume davon, obwohl wir seit drei Jahren ausziehen.


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