Als Arzt habe ich es immer geschätzt, meine Beobachtungsgabe einzusetzen. Doch eines Rätsels konnte ich mich nie entwirren – es ereignete sich spät in der Nacht, als ich studierte. Ich wohne in einem Viertel, das auf einem Hügel erbaut ist und aus Reihen von Häusern und Straßen besteht, die zu Sackgassen führen. Es kann eine Weile dauern, um von einer Straße zur anderen zu gelangen.
Eines Nachts, als ich mitten in meinen Studien vertieft war, hörte ich merkwürdige Geräusche draußen. Zuerst dachte ich, es seien nur Schritte, doch dann hörte ich, wie Hufe klapperten. Ich konnte es nicht glauben – wer oder was könnte zu dieser Tageszeit solche Geräusche machen?
Ich hörte das Klopfen immer wieder zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens, doch es dauerte nur einige Sekunden, bevor es wieder verstummte. Manchmal wartete ich die ganze Nacht darauf, doch es tat sich nichts. Andere Male vergaß ich sie ganz, bis sie erneut begannen.
Obwohl ich niemals etwas außerhalb meines Fensters sah, wurde ich überzeugt, dass es ein Pferd sein musste, das diese Geräusche machte. Eines Abends erwähnte ich dies meinem Bruder, als wir spät abends ein Bier tranken. Er gab zu, die Geräusche ebenfalls gehört zu haben und dass er sich immer bemühte, vor ihrem Beginn ins Bett zu gehen.
Obwohl ich nie etwas Konkretes gesehen habe, glaube ich immer noch, dass es ein Pferd gewesen sein muss, das diese Geräusche gemacht hat. Schließlich lautet eine Lehre meines medizinischen Professors: „Hörst du Hufgetrappel, denke an Pferde, nicht an Zebras.“ Eine Lektion, die mir in meiner Karriere gut gedient hat und die ich immer im Gedächtnis behalten werde, wenn ich an jene seltsame und geheimnisvolle Nacht zurückdenke.
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