Babyland, Eine Rasenfläche Voll Erinnerungen

Im Jahr 1990 nahm ich an einer Schulausflug teil, von dem ich dachte, er führe uns nach „Babyland“. Ich war aufgeregt, weil meine Mutter zu der Zeit schwanger war und ich mehr über Babys erfahren wollte. Ich stamme aus einer nicht-englischsprachigen Familie, daher habe ich mein Bestes gegeben, den Namen des Ortes für sie zu übersetzen. Sie willigten ein und ich brachte alle notwendigen Kunstutensilien mit.

Als wir jedoch in „Babyland“ ankamen, war es nicht das, was ich erwartet hatte. Statt Babys gab es nur Gras und Steinblöcke. Es stellte sich heraus, dass „Babyland“ ein Kinderfriedhof im Pinelawn Memorial Park war. Ich war sehr enttäuscht, weil ich mir einen spaßigen Tag mit Babys vorgestellt hatte, aber stattdessen machten wir Steinabreibungen auf Grabsteinen.

Ich erinnere mich an einen kleinen Jungen namens Robert, der offensichtlich Spaß daran hatte, die Steine zu zeichnen. Später bemerkte ich jedoch, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er sprach mit mir, ohne seinen Mund zu öffnen und hatte sehr blasse Haut. Seine Kleidung passte auch nicht zum Wetter.

Als ich zu meiner Lehrerin zurückkehrte, erklärte sie mir, was „Babyland“ wirklich war. Ich war schockiert und ängstlich, weil ich über den Gräbern von toten Menschen herumgelaufen war und sogar einen Grabstein gezeichnet hatte. Der Name lautete „Robert E. Smith, unser geliebter Sohn, du bist nun in Gottes Armen. 1950-1956.“

Diese Erfahrung war für mich als Erstklässler sehr lehrreich. Ich lernte, dass die Dinge nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen und dass es wichtig ist, Fragen zu stellen, wenn etwas keinen Sinn ergibt. Es lehrte mich auch, meine Umgebung bewusster wahrzunehmen und Mitgefühl für andere zu haben, die schwierige Zeiten durchmachen.


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