Ich lebte einst mit meinem Vater in einer ausgesprochen alten Wohnung, die vor über 450 Jahren erbaut wurde. Die Wohnung war stets kalt, ganz egal, wie das Wetter draußen war oder ob die Heizkörper eingeschaltet waren. Zwei Wochen nach unserem Einzug hörte ich eines Nachts, als ich mit meiner Freundin textete, Schritte vor meiner Schlafzimmertür. Ich stand auf, um nachzusehen, doch mein Vater schlief friedlich im nächsten Raum. Ich ging zurück ins Bett und lehnte ein Handtuch an der Tür an, das bald darauf heftig von der Klinke geschüttelt wurde.
Ein paar Monate später wechselten mein Vater und ich die Bettwäsche, nachdem wir die Wohnung gesäubert hatten. Ich machte mein Bett und ging auf die Toilette, nur um beim Zurückkehren meine Decke zerknittert in der Mitte vorzufinden. Verwirrt fragte ich meinen Vater, ob er damit zu tun habe, doch er verneinte kategorisch. Er schien schockiert und bestand darauf, nichts mit meinem Bett angestellt zu haben.
Eine unheimliche Atmosphäre machte sich breit, und ich begann unkontrolliert zu weinen und hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Ein merkwürdiges Druckgefühl auf meiner Schulter verstärkte die unheimliche Stimmung.
Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass in das Holz über der Tür „Hilfe“ geritzt war. Es schien frisch zu sein, als hätte es sich gerade erst gebildet. Schließlich zog mein Vater aus, aber ich parke immer noch in der Nähe der Wohnung, wenn ich die nahegelegene Universität besuche. Obwohl ich nicht mehr dort lebe, kann ich das Gefühl des Unwillkommenseins und des Beobachtetwerdens durch eine ungesehene Präsenz nicht abschütteln.
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