Verlorene Geliebte oder Geistführer

Im Jahr 2010, als ich 25 Jahre alt war, erlebte ich eine einschneidende Erfahrung, die meine Sicht auf Leben und Spiritualität für immer veränderte. Mein zweitältester Bruder war 2006 gestorben und sein Jahrestag nahte. Es war ein charismatischer Mann, der bei jedem, den er traf, einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Ich betrachtete mich zu dieser Zeit als offen für neue Erfahrungen und immer bestrebt, Situationen zu verstehen, bevor ich Entscheidungen traf oder Meinungen äußerte. Nachdem mehrere Freunde mir jedoch gesagt hatten, dass ich einen riesigen spirituellen Führer hätte, wurde ich neugierig und begann, mehr über Führer zu recherchieren. Trotz verschiedener Versuche erhielt ich keine klaren Antworten oder Ergebnisse.

Eines Tages stieß ich im Internet auf eine „Meditation zum Treffen deiner spirituellen Führer“. Obwohl ich ähnliche Meditationen zuvor ausprobiert hatte, ohne erfolgreich einen Führer getroffen zu haben, beschloss ich, es diesmal zu versuchen und folgte den Anweisungen sorgfältig.

Ich begann, rückwärts von zehn zu zählen und dabei zehn Stufen hinunterzugehen. Ich achtete auf jeden Schritt und stellte mir einen Weg vor, der zu einem Wald führte. Das Gras war saftiges Grün, gemischt mit Aubergine und tiefem Rot/Orange, wie es im Herbst auf dem Weg zum Winter der Fall ist. Schließlich erreichte ich eine Klippe mit einer Schlucht, die sehr weit unten lag. Eine Brücke verband die beiden Klippen, doch sie war äußerst instabil und drohte, mich zu erfassen, falls ich hinunterstürzte.

Trotz meiner Angst hielt ich mich fest an der Schnur und schaffte es auf die andere Seite. Als ich weiterging, sah ich einen Zaun, der von dicken Sträuchern umgeben war, mit stacheligen Ranken, rauem Grün und Blumen, ähnlich einem Heckenzaun. Ich strich mit den Fingern über die leuchtend bunten Blütenblätter, während ich mich um den Zaun herum bewegte und zu einem kleinen Tor kam.

Die Meditation beschrieb, dass unter einem großen Baum meine Geistführer auf mich warten würden. Stattdessen sah ich meinen Großvater und meinen Patenonkel sitzen, der wie zur Taufe meiner Patentante aussah. Ich fühlte eine Anwesenheit, die mir klar machte, dass mein Patenonkel Onkel Frank war.

Wir unterhielten uns eine Weile, und dann kam mein Bruder David auf uns zu, so attraktiv und fit wie er war, als er noch am Leben war. Wir umarmten uns, setzten uns hin und ich stellte viele Fragen. Schließlich verabschiedete sich mein Bruder, und mein Onkel Frank reichte mir seine Hände. Sofort spürte ich ein Gefühl von Verständnis, Glückseligkeit, Weitsicht und Kameradschaft.

Diese Erfahrung lehrte mich, dass unsere Lieben immer bei uns sind, auch nach ihrem Tod. Durch Meditation können wir eine Verbindung zu ihnen herstellen und Trost und Zuversicht in ihrer Gegenwart finden.


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