In den 1950er Jahren baute mein Großvater ein Sommerhaus in der ländlichen Gegend Pennsylvanias. In der Nähe waren andere Hütten an einem idyllischen Bach verteilt, und Familien trafen sich dort zu lebhaften Grillabenden, Kartenspielen und Wiedersehensfesten. Bis in die 1980er Jahre hinein wurde es stiller, viele Hütten standen leer. Trotzdem haben meine Familie und ich es immer genossen, dort zu besuchen, besonders als ich in der fünften oder sechsten Klasse war und meine Freundin Stacy mitbringen konnte.
Während unserer Besuche gingen wir angeln, schwimmen, kannten, spielten Brettspiele und bauten Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel. Eines Abends, nachdem wir Marshmallows geröstet und uns gegenseitig Geistergeschichten erzählt hatten, hörten Stacy und ich eine Frau weinen, die draußen an unserem Fenster vorbeikam. Es klang menschlich, nicht wie ein Tier oder der Bach. Wir suchten, aber wir fanden niemanden. Das unheimliche Weinen setzte sich die ganze Nacht fort und störte unseren Schlaf.
Zuerst erzählte ich Stacy, dass meine Mutter leise weinte, um sie nicht mehr zu erschrecken. Schließlich schlief ich ein und als wir aufwachten, hatte das Weinen aufgehört. Am nächsten Tag gestand ich Stacy, dass ich die Geschichte über meine Mutter erfunden hatte. Meine Mutter, die von der Situation nichts wusste, dachte, wir hätten uns gegenseitig erschrecken wollen.
Bis heute weiß ich nicht, wo das rätselhafte Weinen herkam, aber es ist seitdem nicht mehr aufgetreten. Das Häuschen bleibt ein geliebtes Familienerbstück ohne weitere merkwürdige Vorkommnisse.
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