Noch nicht meine Zeit?

Ich unterzog mich einer Kataraktoperation am rechten Auge, wodurch ich vorübergehend mein peripheres Sehvermögen verlor. Eines Tages musste ich mit dem Bus fahren, um meinen verlorenen Personalausweis bei der Behörde für Innere Angelegenheiten zu ersetzen. Der Weg von meinem Zuhause zur Bushaltestelle war kurz, erforderte jedoch das Überqueren einer vielbefahrenen Doppelspurstraße.

Ich verließ frühzeitig das Haus, um lange Wartezeiten zu vermeiden und begann, in Richtung Bushaltestelle zu gehen, um 5:50 Uhr morgens. Es war dunkel, ruhig und kalt, denn der Winter hatte Kapstadt noch immer fest im Griff. Als ich über die Straße gehen wollte, zog plötzlich der Riemen meiner Jeans-Tasche an mir. Es gab keine naheliegenden Hindernisse und ich sah niemanden in der Nähe.

Ich blieb für einige Minuten wie angewurzelt stehen, unfähig mich zu bewegen, obwohl sich mehrere Gelegenheiten ergaben, die Straße sicher zu überqueren. Plötzlich hörte ich eine männliche Stimme sagen: „Es ist jetzt sicher.“ Der vertraute raue Ton der Stimme erschreckte mich, und ich bemerkte, dass es sich um den besten Freund meines Bruders handelte, der kürzlich gestorben war.

Er starb am selben Ort, an dem ich stand, nachdem er von einem rasenden Auto erfasst worden war. Sein Geist rettete mich an diesem Tag vor einer Gefahr. Ich fühlte mich dankbar für seine Unterstützung und setzte meine Reise zur Behörde für Innere Angelegenheiten fort.

Sein Geist erschien, um mich zu schützen, so wie er es in seinem Leben getan hatte. Es war noch nicht meine Zeit, und ich bin dankbar für die Geister, die über uns wachen und uns sicher halten. Möge seine Seele in Frieden ruhen.