In den 1930er Jahren, als meine Urgroßmutter noch ein Kind war, war es üblich, dass die Menschen in indischen Dörfern in Flüssen badeten. Meine Urgroßmutter tat dies und stand früh auf, um bei Tagesanbruch zum Fluss zu gehen, oft in Begleitung ihrer Freundinnen.

Eines Morgens machte sie sich wie immer auf den Weg, aber ihre Freundinnen kamen nicht. Sie dachte, sie hätten verschlafen und ging allein, obwohl es dunkler war als sonst. Als sie am Flussufer ankam, bemerkte sie, dass nur eine andere Frau da war. Meine Urgroßmutter beschloss, nach Hause zurückzukehren, denn sie glaubte, sie sei zu früh dran. Doch die andere Frau rief ihr zu und bat sie zu bleiben und sich zu waschen.

Meine Urgroßmutter begann ein Gespräch mit der Frau und fragte nach ihrem Namen und wie lange sie schon im Fluss war. Die Frau antwortete, dass sie gerade eben gekommen sei, nachdem sie meine Urgroßmutter zum Fluss gehen sah. Meine Urgroßmutter war überrascht, denn auf ihrem Weg zum Fluss hatte sie niemanden getroffen. Sie schüttelte den Kopf und fragte, wo die Frau wohne.

Die Frau deutete dann auf einen Baum am Flussufer und begann über dem Wasser zu schweben, während sie lachte. Meine Urgroßmutter sammelte hastig ihre Sachen ein und rannte weg, während sie betete. Als sie nach Hause kam, waren alle bereits wach und suchten nach ihr, denn sie bemerkten, dass sie seit etwa 2 oder 3 Uhr morgens fort war, statt wie üblich um 4:30 Uhr.

Diese Geschichte wurde in meiner Familie weitergegeben und soll uns daran erinnern, unseren Instinkten zu vertrauen und auf unsere Umgebung zu achten.


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