In den 90er Jahren lebte ich in einem Haus in Kathmandu, das mitten auf einer Straße stand. Die Stadt war damals sauberer und weniger chaotisch, und man hörte oft Gespräche oder sogar Streitigkeiten, wenn die Leute nachts an unserem Haus vorbeigingen. Meine Familie und ich hörten diese Geräusche oft und ignorierten sie einfach, weil wir glaubten, dass Unwissenheit ein Segen sei.
Damals waren Stromausfälle in Kathmandu Teil des Lebens. Eines Abends, als ich meine Schularbeit machte, ging der Strom aus. Meine Mutter zündete eine Kerze an und gab sie mir, damit ich weiterarbeiten konnte. Sie zündete dann Kerzen in den anderen Räumen des Hauses an.
Als ich so da saß und arbeitete, merkte ich, dass ich auf die Toilette musste. Aber meine Mutter hatte uns während der Sommermonate verboten, die Innentoilette zu benutzen, wegen Geruchsproblemen. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und nahm die Kerze mit, um nach draußen zu gehen und auf die Toilette zu gehen.
Als ich den schmalen Gang hinunterging zum Klo, hörte ich Schritte und sah eine merkwürdige Lichtquelle auf mich zukommen. Ich erschrak, aber meine Mutter rief mich, was mir ein wenig Trost und Sicherheit gab. Ich setzte meinen Weg fort, aber als ich zur Küchentür kam, sah ich, dass das Licht immer näher kam.
Ich erstarrt vor Angst, unfähig zu bewegen oder um Hilfe zu rufen. Das Licht schien mich anzuziehen und ich hatte das Gefühl, meine Seele würde in einen Vakuum gezogen. Gerade als ich mich dem Gefühl der Angst hingeben wollte, rief meine Mutter wieder nach mir, was mich aus meiner Starre riss.
Ich rannte zurück ins Haus und erzählte meiner Mutter, was passiert war. Zu meiner Überraschung gab sie zu, das Licht auch gesehen zu haben. Wir waren beide verwirrt von der Erfahrung, aber dankbar, dass wir die Situation gemeinsam überstanden hatten.
Schreibe einen Kommentar