Der Todesengel hat mich gerochen

Ich reise geschäftlich häufig und einer meiner Aufenthalte führte mich nach Kalifornien. Nach einem langen Arbeitstag fand ich mich in meinem Hotel wieder. Gegen 3 Uhr morgens wachte ich schreiend auf, weil mir der Tod persönlich gegenüberstand. Er war hochgewachsen und trug einen schwarzen Umhang, unter dessen Kapuze ein Schädel zu erkennen war.

Ich lag wie erstarrt da, während die Gestalt auf mich zukam und begann, meinen Körper wie ein Stück Brathähnchen zu beschnuppern. Ich spürte, wie er meinen Geruch genoss, was mich in Panik versetzte. Ich begann zu schreien, doch nur gequälte Seufzer kamen über meine Lippen. Der Tod hielt weiterhin inne, atmete tief ein und bewegte sich den ganzen Weg von meiner Taille bis zu meinem Kopf. Jedes Mal, wenn er sich erhob, stieß er mit Vergnügen aus.

Die Erfahrung war entsetzlich, und es schien, als hätte ich der Nähe des Todes nie näher gekommen. Doch als die Gestalt verschwand, gab es keine Übergangszeit zwischen Schlaf und Wachsein. Ich war während des gesamten Vorfalls bei vollem Bewusstsein. Der Tod wirkte nicht wie ein angenehmer Begleiter; vielmehr schien er wie ein Raubtier, und ich war sein Opfer.

Ich hatte an diesem Abend ein verschreibungspflichtiges Beruhigungsmittel zusammen mit Alkohol eingenommen, um einschlafen zu können. Obwohl ich von Schlafparalyse gehört hatte, war diese Erfahrung anders. Es schien, als ob der Tod meine Seele hungern ließe und dass manche Seelen ihm mehr mundeten als andere. Auch wenn es heute albern klingen mag, war die Vorstellung, vom Tod gejagt zu werden, eine entsetzliche Erfahrung. Der Gedanke, vom personifizierten Tod gejagt zu werden, lässt mich auch heute noch frösteln.


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