In den Anfangstagen der Pandemie hatte ich eine eindrückliche Erfahrung auf dem Heimweg von einem Einkaufszentrum. Wie vorgeschrieben trug ich eine Maske und bemerkte, dass dies auch andere taten. Der Parkplatz war voll mit Familien, die ihre ungeduldigen Kinder und schwere Einkaufstaschen zu bändigen versuchten.
Ich parkte mein Auto im Keller und machte mich auf den Weg zur Ausfahrt im Erdgeschoss. Auf meiner Reise sah ich eine kindliche Schattenfigur in der Nähe einer Bushaltestelle vor dem Einkaufszentrum. Zuerst schrieb ich es einem Lichtspiel zu, doch als ich näher an die Kreuzung heranfuhr, bemerkte ich einen älteren Mann, der mit Mühe eine laute Einkaufswagen mit Kartons über die Straße schob.
Ich hielt mein Auto an und winkte dem alten Mann, um ihn auf einen herannahenden Lastwagen aufmerksam zu machen, der mir viel zu schnell schien. Plötzlich wehte ein Windstoß einige Kartons von seinem Einkaufswagen auf den Gehweg. Der ältere Mann zog seinen Wagen zurück und rannte, um die herabgefallenen Gegenstände aufzuheben.
Zu meiner Überraschung sah ich dieselbe kindliche Schattenfigur auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen. Sie wirkte emotionslos, was es mir schwer machte zu bestimmen, ob es ein schützendes Engelwesen oder ein neckisches Sensenmann sei. Eines war jedoch sicher: Wenn der alte Mann seine Überquerung der Straße fortgesetzt hätte, wäre er beinahe einem schweren Unfall mit dem rasenden Lastwagen zum Opfer gefallen.
Meine Erfahrung lehrte mich, dass wir auch in fordernden Zeiten wie einer Pandemie wachsam bleiben und denen helfen sollten, die unsere Hilfe benötigen. Sie ließ mich zudem über das Geheimnis des kindlichen Schattens und seine wahre Identität nachdenken.
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