Ich habe einen vier Jahre alten Sohn, der normalerweise sehr gesund ist. Er erkrankt selten und wenn doch, kann sein Immunsystem damit umgehen. Doch letzten Sonntag auf einer Superbowl-Party kam er mit einem Virus in Berührung, gegen den er allein nicht ankämpfen konnte.
Bis Dienstag war er dehydriert und konnte nicht mal Wasser bei sich behalten, obwohl wir ihm Phenergan-Sirup und braune Reisbrühe gaben. Wir waren besorgt, also riefen wir den Kinderarzt an, der uns empfahl, sofort in die Notaufnahme unseres örtlichen Krankenhauses zu fahren. Mein Mann eilte zur Babysitterin, holte ihn ab und brachte ihn ins Krankenhaus, während ich in einer anderen Stadt war und zwei Stunden gebraucht hätte, um dort anzukommen.
Interessanterweise schaffte ich es in weniger als einer Stunde ins Krankenhaus. Als ich den Raum meines Sohnes betrat, begrüßte er mich mit einem Lächeln und sein Vater war bei ihm. Mein Sohn fragte mich, warum ich so besorgt aussehe, und ich merkte, dass er trotz seiner Lage die hellere Seite sah.
Nach einer Stunde des Wartens, um sicherzugehen, dass die Medikamente meines Sohnes ihm helfen würden, den Virus zu bekämpfen, hörten wir einen Krankenwagen. Ich wurde gebeten, bei der Überführung des Patienten in den Behandlungsraum zu helfen, da ich immer noch im OP-Kittel war. Obwohl ich erklärte, dass ich keine medizinische Ausbildung habe, bestanden sie darauf und ich willigte widerwillig ein.
Der Patient hatte eine selbstzugefügte Wunde auf der Brust und sein Zustand war kritisch. Das medizinische Personal sprach in Fachjargon und vermied den Blickkontakt mit dem Patienten. Als wir ihn zum Behandlungsraum brachten, grüßte ich ihn, fragte nach seinem Namen, sein Alter und seine Familienangehörigen. Bis wir den Behandlungsraum erreichten, hatte ich viel über ihn erfahren.
Als ich in das Zimmer meines Sohnes zurückkehrte, spürte ich den Drang, wieder in das Zimmer des Mannes zu gehen. Mein Sohn bemerkte meine innere Unruhe und schlug vor, dass ich zurückgehen sollte. Also nahm ich meinen Sohn und wir gingen den Gang entlang zum Zimmer des Mannes. Niemand hielt uns auf dem Weg dorthin auf.
Mein Sohn reichte dem Mann die Hand und sie unterhielten sich eine Weile. Es stellte sich heraus, dass der Mann kürzlich seinen Sohn bei einem Unfall verloren hatte und sich einsam und verlassen fühlte. Wir blieben bei ihm, bis er stabil genug für den Operationssaal war.
Die Erfahrung lehrte mich die Bedeutung von Mitgefühl und Empathie gegenüber anderen, selbst in schwierigen Situationen. Die einfache Geste meines Sohnes erinnerte mich daran, dass manchmal nur eine kleine Geste nötig ist, um einen großen Unterschied im Leben eines Menschen zu bewirken.
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