Lagererfahrungen, die schief gelaufen sind

Als ich vor meinem ersten Ferienlagercampbesuch stand, bevor ich in die siebte Klasse kam – also ungefähr 12 Jahre alt war – war ich aufgeregt. Bei der Ankunft wurde ich einer Hütte mit fünf anderen Mädchen zugeteilt. In der ersten Nacht teilte uns unsere Hüttenbetreuerin eine gruselige Geschichte über ein gespenstisches Cabin, tief im Wald, wo ein Mädchen tragisch bei einem Badezimmerunfall gestorben und angeblich jeden Sommer zurückgekehrt war, um den Ort zu heimsuchen.

Trotz der Anweisung, uns vom Wald oder dem Cabin fernzuhalten, ließ meine Neugier mich gewinnen. Ein paar Stunden nach Ausgangslicht schlichen sechs von uns Mädchen, in dunklen Jogginghosen und mit Taschenlampen bewaffnet, leise aus unserer Hütte und machten uns auf den Weg zum gespenstischen Cabin, das etwa zehn Minuten entfernt lag.

Bei Ankunft sahen wir Polizeiband um das Gebäude und die Fenster und Türen waren vernagelt. Wir schafften es, die Tür einzudrücken und betraten das unheimliche Cabin. Das Innere war eine Ruine, mit allem zerrissen. Ein kleiner runder Tisch stand in der Mitte des Erdgeschosses, wo wir uns alle setzten, Hände haltend im Dunkeln.

Nach ein paar Minuten Stille hörten wir lautes Klopfen von dem Tisch. Überrascht sprangen wir auf und schalteten das Licht ein. Zu unserer Verwunderung gab es zwei Sätze Fußabdrücke um den Kreis, den wir gebildet hatten – aber keiner von uns war während dieser Zeit aufgestanden oder hatte sich bewegt.

Wir verließen schnell das Zimmer und gingen zur Badezimmertür nebenan. Nach dem Einreißen der vernagelten Tür schalteten wir einen Schalter ein und entdeckten den Buchstaben ‚J‘ in getrocknetem Blut auf dem Spiegel. Wir rannten aus dem Cabin, was eines der beängstigendsten Erlebnisse meines Lebens war.


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