Ich besuche eine Schule, die eine faszinierende Geschichte hat. Vor unserer Schulzeit war das Gelände ein psychiatrisches Krankenhaus und davor noch ein Tuberkulose-Krankenhaus. Unser Schulgebäude besteht aus sechs Gebäuden, jedes mit seiner eigenen unheimlichen Vergangenheit. Die Bibliothek war früher eine Kirche, das Verwaltungsgebäude war einst die Leichenhalle, das High School-Gebäude beherbergte ehemals eingeschlossene Patienten, die Mittelstufe war der Speisesaal, das Kunstgebäude diente dem Personal als Pausenraum und das Drama-Department war der Sonnenraum des TB-Krankenhauses.
Unser Schulgelände ist umgeben von vielen merkwürdigen Geschichten. Fast jeder hat irgendwann einmal etwas Seltsames erlebt. Am ersten Schultag teilte ein Lehrer unheimliche Anekdoten über die Vergangenheit des Grundstücks mit. Er erzählte, dass sie bei der Anschaffung des Landes für die Schule das siebte Gebäude abreißen mussten, weil sich Türen von selbst verriegelten, es zu Stromausfällen kam und Menschen sich unwohl fühlten. Im Verwaltungsgebäude klingeln plötzlich alle Telefone für ein paar Sekunden und dann wieder auf. Anfangs schenkte ich diesen Geschichten wenig Beachtung, sie wirkten auf mich wie Märchen.
Monate später, als ich der Schulbibliothekarin half, geschah etwas Seltsames. Ein Schüler der Mittelstufe betrat die Bibliothek und ließ Bücher auf den Boden fallen. Als ich ihn danach fragte, behauptete er, ein kleines Mädchen in seltsamer Kleidung wäre dafür verantwortlich. Ich war verdutzt, konnte das Geschehene aber nicht leugnen.
Als ich diese Begegnung der Bibliothekarin schilderte, lächelte sie und erzählte, dass das kleine Mädchen, das sie Jenny nennt, unschädlich sei und gerne Streiche spielt. Laut ihr starb Jenny in der Kirche vor Jahren. Obwohl ich skeptisch war, konnte ich meine eigene Erfahrung oder die Aussage des Schülers nicht leugnen. Als ich ging, kicherte die Bibliothekarin und fügte hinzu, dass es noch viele weitere gespenstische Gestalten in der Nacht gäbe. Daraufhin verließ ich schnell das Gebäude.
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