Die Forsythien Sträucher

Als ich sieben Jahre alt war, fanden am Ostersonntag 1992 an meiner Großmutters Haus wie jedes Jahr ein Mittagessen statt. Nach dem Essen organisierten die Erwachsenen eine Eiersuche für alle Kinder. Sobald die Suche beendet war, gingen wir in den Hinterhof, um unsere Preise einzufordern. Doch ich blieb plötzlich etwa 20 Meter von der Gruppe entfernt stehen und starrte auf den Hügel.

In dem Hinterhof meiner Großmutter standen Forsythien-Sträucher an der Einzäunung, die begannen zu blühen. Die Sonne schien hell, etwa um 15 oder 16 Uhr. Als ich in den Busch sah, formte sich eine weiße Gestalt, weder solid noch transparent. Sie drehte sich und dehnte sich aus und zusammen. Ich spürte eine hohe Präsenz hinter mir und dachte, es sei mein älterer Cousin. Ich drehte mich zu ihm um und sagte: „Schau mal, Lee!“ Als ich zurückblickte, waren er und die weiße „Masse“ verschwunden.

Ich habe immer Angst vor Dunkelheit und Übernatürlichem gehabt. Doch in diesem Moment fühlte ich mich ruhig und gelassen. Jahre später teilte ich meine Erfahrung mit meiner Mutter, Großmutter, Tante und meinem Vater. Sie schlugen vor, dass es vielleicht eine Katze oder eine Einkaufstasche im Wind gewesen sein könnte, aber ich beharrte darauf, dass es eine unbekannte Form war.

Meine Mutter brachte das Thema gelegentlich zur Sprache und war neugierig, ob ich neue Details erinnere. Einmal wies sie auf etwas hin, womit ich nie gerechnet hatte: Ich hatte mich nicht in der Anwesenheit meines Cousins geirrt. Vielleicht konnte ich die Anwesenheit einfach nicht sehen. Dann schlug sie vor, dass es ihr Vater sein könnte, der starb, als sie fünf oder sechs Jahre alt war. Sie glaubt, er hätte sich vielleicht um seine kleine Tochter gekümmert. Diese Erkenntnis half mir, meine Erfahrung zu akzeptieren und sie besser zu verstehen.


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