Gewalttätiger Geist

Ich saß eines Abends in meinem Zimmer und schaute fern, als ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Aus dem Augenwinkel heraus nahm ich eine Schattenbewegung wahr, dachte aber, es sei nur meine Einbildung. Als ich mich umdrehte, um den Fernseher auszuschalten, bemerkte ich deutlich eine Bewegung im großen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Ein dunkler, nebliger Schatten erschien in der Nähe des Bücherregals. Ich konzentrierte mich auf ihn und bald konnte ich die Umrisse eines etwas gedrungenen Mannes erkennen.

Der Kopfschmerz, den ich bekam, war unerträglich, aber ich wollte meinen Blick nicht von dem Schatten abwenden. Plötzlich zog er sich auf den Boden zusammen. Ich wartete eine Weile, sammelte all meinen Mut und schaltete das Licht aus. Als ich jedoch zum Lichtschalter griff, wurde mir plötzlich die Hand gepackt und weggezogen. Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die sagte: ‚Geh noch mal zurück‘. Ich blickte zurück zum Schatten und schloss die Augen, in der Hoffnung, er würde verschwinden.

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich den Schatten immer noch in der Nähe des Bücherregals. Dieses Mal forderte ich ihn auf, mich in Ruhe zu lassen, und er bewegte sich schnell zur Tür hinüber. Als ich das Licht ausschaltete und unter die Decke kroch, spürte ich, als würden mich die Decken zusammendrücken. Das Bett begann zu schaukeln und ich hörte ein Geräusch, als würde ein Tier sterben. Ich schrie laut auf und rannte in meiner Schlafanzughose zu einem Freund nach Hause.

Ich bat einen meiner religiösen Freunde, jemanden zu finden, der meine Wohnung austreiben kann, aber ich habe noch nichts zurück gehört. Es ist bereits einen Monat her, seitdem das Ereignis stattgefunden hat, und ich kann nachts nicht mehr in meinem Zimmer schlafen. Tagsüber bleibe ich zwar zu Hause, doch nachts bin ich bei meinem Freund. Die Erinnerung an diese Nacht verfolgt mich immer noch.


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