Ich kann mich nicht genau an das Jahr erinnern, aber ich stand in einem Badezimmer in einer Hütte, die in der Nähe der einst von meiner Urgroßmutter besessenen Kaffeeplantagen lag. Wir waren in den Panama-Bergen, in einem Gebiet namens Volcan, und genossen die kühlen Temperaturen und das üppige Grün. Das Häuschen war klein, mit nur einem Badezimmer, und wir alle fühlten uns beengt nach einer langen Fahrt in einem klapprigen Volkswagen-Käfer.
Wir waren zu fünft auf dieser Reise, und ich war besonders schlecht gelaunt, nachdem man mir gesagt hatte, ich solle mich beeilen, während ich mein verknotetes Haar kämmte. Als ich dort stand, hörte ich eine kleines Mädchens Stimme, die mir sagte, ich sollte nicht weinen. Ich sah mich um, aber niemand war da. Als ich zum Spiegel zurückkehrte, sah ich ein junges Mädchen hinter mir. Sie sah krank aus, mit gelblicher und verfallener Haut, und ihre Augen schienen in ihre Höhlen zu versinken.
Ich erschrak, aber das Mädchen lächelte mich an, bevor es verschwand. Ich fragte den Hüttenwärter nach Todesfällen auf dem Grundstück, und er erzählte mir, dass es früher ein Lepra-Krankenhaus in der Nähe gegeben habe, das vor dreißig Jahren abgerissen worden sei. Viele Patienten seien dort gestorben.
Ich war erleichtert, eine Erklärung für meine Erfahrung zu haben, und ich hoffte, dass das kleine Mädchen Frieden finden würde. Die Begegnung hat mich bis heute verfolgt und dient mir als Erinnerung an die Geheimnisse, die in unserer Welt noch immer existieren.
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