Als Germanistik-Hauptfachstudentin an der Arizona State University bin ich privilegiert, an einem einzigartigen Treffpunkt für studentische Autoren teilhaben zu dürfen: einem viktorianischen Stil, dreistöckigen Haus, erbaut von Virginia Piper und ihrem Ehemann. Dieses wunderschöne Anwesen, mit Garten und ein paar Katzen, die sich herumtreiben, ist seit fast seiner gesamten Existenz Teil der Universitätsgeschichte.
Das Haus wurde ursprünglich von den Pipers als Arbeitsraum genutzt und später der Universität gestiftet, als es Virginia nicht mehr bewohnen konnte. Es dient nun als Dreh- und Angelpunkt für studentische Autoren, mit Gastrednern, die kleine, intime Vorlesungen im Wohnzimmer und im Salon halten, während die Schlafzimmer als Büros dienen. Die Atmosphäre ist so friedlich, dass man leicht vergisst, sich auf einem College-Campus zu befinden.
Doch dieses Haus hat den Ruf, verflucht zu sein. Ich erfuhr davon, als ich eine Arbeit für einen Schreibwettbewerb einreichen wollte. Obwohl ich noch nie zuvor hier gewesen war, spürte ich sofort Unbehagen, als ich das Haus betrat. Die Luft war schwer, und es schien, als wäre alles um mich herum unscharf.
Eine Erfahrung, die mir besonders im Gedächtnis blieb, war, als ich einen lauten Knall vom Einschubfach neben mir hörte. Es klang so, als habe jemand gerade mit dem Finger den Deckel angehoben und fallen gelassen. Es gab keinen Wind oder Lüftung, die den Deckel hätte bewegen können, was den Schrecken noch verstärkte.
Später, während eines Schreibkurses, erfuhr ich, dass andere Leute ähnliche Erfahrungen im Haus gemacht hatten. Unser Professorin bestätigte diese Geschichten und teilte ihre eigene Begegnung mit, als sie im einzigen Stockwerk eingeschlossen war und niemand anderes dort war. Trotz der unheimlichen Atmosphäre glaube ich, dass die Geister von Virginia Piper in ihrem alten Haus gegenwärtig sind und über die Studenten wachen, die es als kreativen Raum nutzen.
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