Angst, Blickkontakt herzustellen

Als ich ungefähr 10 Jahre alt war, verbrachte ich mit meinen zwei Schwestern, meinem Vater und seiner Freundin einen Familienurlaub in Spanien. Wir wohnten in einem Gebäude mit drei Wohnungen und einem gemeinsamen Pool. Es war keine besonders gute Reise, da meine kleine Schwester sich eine schwere Windpocken-Infektion zugezogen hatte.

Meine Schwestern und ich teilten uns ein Zimmer. Ich hatte ein eigenes Bett, während meine ältere Schwester am Kopfende und meine kleine Schwester am Fußende des anderen Bettes schlief. Zwischen den beiden Betten stand ein kleiner Tisch mit einer Lampe und zwei Gläsern Wasser darauf.

Eines Nachts wachte ich durstig auf. Das Zimmer war sanft beleuchtet von einer Lampe, und die Wände waren in einem hellorangen Ton, der das Licht reflektierte und dem Raum ein helleres Aussehen verlieh. Als ich mich umdrehte, um meinen Durst stillen zu können, bemerkte ich eine weiße, neblige Gestalt in der Ecke des Zimmers, nahe dem Bett meiner kleinen Schwester.

Die Gestalt bewegte sich leicht und ich erkannte sie sofort als meine väterliche Großmutter. Sie schaute mich nicht an, sondern schien beschäftigt zu sein, wie wenn sie das Kissen meiner Schwester vom Boden aufhob und dann ihr Haupt streichelte. Es fühlte sich beruhigend an, als ob sie über uns wachte. Die Gestalt erschien nebelig, umgeben von einem Dunst, ähnlich wie eine Person in Nebel. Ich sah sie nur für ein oder zwei Sekunden, bevor die Angst mich übermannte und ich mich schnell umdrehte, um mich wieder einzuschlafen.

Als ich nach Hause zurückkehrte, erzählte ich meiner Mutter von der Erfahrung, und sie glaubte mir. Jedoch zweifelte niemand sonst daran. Meine Mutter ist seit jeher offen für paranormale Erlebnisse und besitzt sogar einige seltsame hellseherische Fähigkeiten. Obwohl ich seitdem keine weitere übernatürliche Begegnung hatte, frage ich mich immer noch, warum ich so ängstlich war und warum meine Großmutter in Spanien erschien, wo ich sie nur wenige Male als Kind getroffen hatte.

Ich werde diese kurze Begegnung mit meiner Oma immer schätzen und hoffe, dass sie mich eines Tages wieder besuchen kommt, ohne die Angst. Es war keine Traum, sondern ein echtes Erlebnis, das ich niemals vergessen werde.


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