Als Kind besuchte ich oft meine Großmutter und übernachtete im alten Familienhaus, das seit fast einem Jahrhundert vererbt wurde. Eines Nachts, als ich ungefähr neun Jahre alt war, wachte ich mitten in der Nacht durch merkwürdige Geräusche aus dem benachbarten Zimmer auf, das meine Großmutter den Salon nannte.
Durch die halb geöffneten Doppeltüren sah ich Menschen in ihrer Sonntagskleidung, die sich unterhielten und Kaffee tranken. Eine Frau mit dunklem Haar, zu einem strengen Dutt gesteckt, servierte ihnen. Sie sah mich an, lächelte mich an, und ich lächelte zurück, bevor ich mich hinlegte und wieder einschlief.
Am nächsten Morgen erzählte ich meiner Großmutter von dem Traum und beschrieb die Besucher und die Frau, die den Kaffee servierte. Meine Großmutter sagte, dass ich ihre Mutter, meine Urgroßmutter, genau beschrieben hätte, bis hin zum Anstecker, den sie immer trug. Ich hatte nie ein Bild meiner Urgroßmutter gesehen, also konnte es kein Traum sein.
Außerdem hatte ich immer wieder Träume von der Treppe in diesem Haus. Jedes Jahr zu Weihnachten träumte ich davon, Angst vor der oberen Etage zu haben. Ich konnte ein Gefühl der Anwesenheit spüren und fühlte mich wie ein Eindringling in ihrem Raum. Meine Brüder hatten das gleiche Gefühl. Meine Mutter teilte mit, dass sie, als sie dort lebte, ständig Menschen auf der Treppe hörte, sogar wenn niemand da war.
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