Nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis vor einigen Monaten hatte ich Schwierigkeiten, mich an einen normalen Schlafplan zu gewöhnen. Die Arbeit im Tagdienst in einer Fabrik bedeutete, um 3:00 Uhr morgens aufzustehen und zwischen 18:00 und 19:00 Uhr ins Bett zu gehen.
Eines Nachts, als ich bei meinen Eltern auf dem Land wohnte, lag ich im Bett und war kurz davor einzuschlafen, nachdem ich ferngesehen hatte. Obwohl ich das Fernsehen eingeschaltet ließ, um mich zu beruhigen, rollte ich mich zum Wand hin um. Plötzlich spürte ich den Drang aufzustehen und bemerkte einen jungen Mann in der Ecke meines Zimmers, als ich dies tat.
Seine Erscheinung ist mir bis heute lebhaft vor Augen: blonde Haare, blasse Haut, navyblauer Kapuzenpullover mit Taschen (in denen seine Hände ruhten), beigefarbene Hosen und dunkle Schuhe. Er stand dort reglos und blickte auf den Boden. Ich starrte ihn für einige Sekunden an, bevor ich mich wieder umdrehte, mein Herz raste.
Mit letzter Kraft sprang ich aus dem Bett und rannte in das Wohnzimmer. Meine Eltern dachten, ich sei verrückt, als ich ihnen vom jungen Mann in meinem Zimmer erzählte. Ich bin jedoch überzeugt, dass das, was ich gesehen habe, real war. Diese Erfahrung hat mich seit fast sieben Jahren nicht mehr losgelassen, ein ständiger Reminder dieser schicksalhaften Nacht.
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