Im Sommer des Jahres 1969 erzählten mir meine Mutter und Großmutter eine faszinierende Geschichte, die sie für wahr halten. Meine Mutter, damals 19 Jahre alt, hielt sich zu der Zeit bei meiner Großmutter auf, während ihr Ehemann im Vietnamkrieg diente. Eines Nachts hörte sie ein Geräusch vor ihrem Schlafzimmerfenster und sah einen kleinen Mann, wie er hereinkroch. Obwohl sie dies ungewöhnlich fand, empfand sie keine Angst. Der Kleine kletterte auf ihr Bett, setzte sich mit herunterhängenden Beinen hin und nahm eine Pfeife aus einer Tasche, die er bei sich trug.
Er teilte meiner Mutter mit, dass er schlechte Nachrichten über ihren Ehemann habe, beruhigte sie aber, dass diesem nichts passiert sei. Dann offenbarte er, dass ihr Ehemann ernsthafte Probleme habe, die sie am nächsten Morgen erfahren würde. Nachdem er seine Pfeife geraucht hatte, sprang er vom Bett herunter und kroch wieder hinaus zum Fenster. Erst nach seinem Weggang bemerkte meine Mutter, was geschehen war, und rief meine Großmutter.
Meine Großmutter schaltete das Licht ein und fragte, ob meine Mutter geraucht habe, da es in dem Raum verbrannt roch. Meine Mutter erzählte ihr die Geschichte, aber sie glaubte ihr nicht. Am nächsten Morgen erhielt meine Mutter einen Anruf von der Armee, wonach ihr Ehemann bei einem Angriff verletzt worden sei und in etwa 10 Tagen zurückkehren würde. Erst da glaubte meine Großmutter meiner Mutter.
Als ich meine Mutter fragte, warum sie dachte, dass dieser Besucher ein Geist gewesen sei, antwortete sie, weil sie durch ihn hindurchsehen konnte. Ich jedoch überlegte, warum ein Geist durch ein offenes Fenster kriechen müsste, wenn er doch einfach schweben könnte. Meine Mutter hatte darauf keine Antwort. Ob man diese Geschichte nun glaubt oder nicht, meine Mutter und Großmutter sind sich einig, dass sie wirklich passiert ist.
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