Das Haus auf Cambridge 4

In dieser Erzählung teile ich unsere familiären Erfahrungen in unserem viktorianischen Haus in Columbus, Ohio, während der 1990er Jahre mit. Mein Stiefvater, ein rationaler und praktischer Mann, war skeptisch gegenüber dem Übersinnlichen, bis er eine Geistererscheinung selbst sah.

Meine Mutter und mein Bruder berichteten seit unserem Einzug in das Haus über merkwürdige Vorkommnisse. Mein Bruder sah oft eine „Dame“ in seinem Zimmer, die an seinen Laken zog und ihn sogar kitzelte. Auch meine Mutter hörte nachts Schritte und das Geräusch eines schweren Kleides auf der Treppe. Trotz ihrer Erfahrungen blieb mein Stiefvater skeptisch.

Eines Abends, als meine Mutter ins Schlafzimmer ging, sah mein Stiefvater eine weiße, verschwommene Gestalt hinter ihr herfliegen. Das Gespenst, das er die „weiße Dame“ nannte, bewegte sich so schnell, dass es an meiner Mutter vorbeiflog und in den Raum eindrang, bevor sie das Bett erreichen konnte. Mein Stiefvater war erschüttert und konnte der Existenz übernatürlicher Wesen in unserem Haus nicht länger widersprechen.

Nach diesem Vorfall hatte mein Stiefvater mehrere weitere Erfahrungen mit Geistererscheinungen. Eines Nachts wachte er auf und sah einen großen schwarzen Nebel, der über ihm schwebte. Er beschrieb es als eine „Energie“, die bedrohlich erschien. Obwohl meine Mutter behauptete, dass die Geister in unserem Haus freundlich seien, spürte mein Stiefvater das Gegenteil.

Zusätzlich zu diesen Erfahrungen sah mein Stiefvater eine Gestalt, die von den Fenstern des zweistöckigen Carriage House auf ihn herabschaute. Dieses Gebäude hatte einst Pferde und eine Kutsche beherbergt, diente aber nun als Büro meines Stiefvaters. Er fand diese Erscheinung besonders verstörend und erzählte meiner Mutter davon erst viel später.

Bei der Rückschau auf diese Erfahrungen finde ich es interessant, dass einige Mitglieder unserer Familie positive Begegnungen mit dem Übersinnlichen hatten, während andere, wie mein Stiefvater, negative hatten. Dies wirft Fragen zur Wahrnehmung und der Frage auf, ob wir nur sehen, was wir sehen wollen oder was uns erlaubt ist zu sehen.


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