Ich teile ein Haus mit acht Wesen, von denen vier menschlich sind: ich selbst, meine Zwillingssöhne und meine Mutter, die aus gesundheitlichen Gründen eingezogen ist. Die anderen vier sind Geister – mein kleiner Bruder Adam, meine Großmutter väterlicherseits Mary, meine Großmutter mütterlicherseits Monta und mein Freund Charlie.
Mein früheres Zimmer gehörte einst meiner Schwester. Sie hat es in einem tiefen Pinktönen gestrichen, was seit über sieben Jahren so geblieben ist. Meine Großmutter Monta, die in den 60er Jahren verstarb, hält immer noch an den Werten jener Zeit fest und betrachtet das pinke Zimmer als Mädchenraum. Ist man männlich und empfindlich gegenüber Geistern, zeigt sie deutlich ihre Unzufriedenheit.
Im Februar 2014 besuchte mein Vater uns von Mozambique aus, also gab ich mein Zimmer für ihn und meine Mutter frei. Mein Freund Jay schlief im pinkfarbenen Zimmer, wo er eine seltsame Begegnung hatte. Er sah eine graue Gestalt an der Wand entlang neben dem Fußende seines Bettes wandern. Die Gestalt blieb am nächsten Ende des Bettes zur Schlafzimmertür stehen und Jay konnte erkennen, dass sie sehr groß war. Er sprach mit der Gestalt, die sich dann auf ihn zubewegte, bis sie nur noch eine Armreichweite entfernt war. Die Hand reckte sich zu Jay hin, der beinahe darauf gezogen hätte, bevor die Gestalt verschwand.
Später erfuhr ich, dass die Gestalt meine Großmutter Monta war, die noch nicht akzeptiert hatte, dass ein Mann sich in ihren Mädchenraum begibt. Im späten April desselben Jahres zogen unsere Nachbarn aus und ihr Haus stand zwei Jahre lang leer. Kürzlich hatten Leute das Haus geplündert, was uns unsicher fühlten ließ. Eines Nachts hörte Jay Stimmen vor seinem Fenster, während er im pinkfarbenen Zimmer schlief. Er stand auf, um nachzusehen, aber konnte nichts erkennen.
Meine Mutter teilte mit, dass sie ähnliches erlebt hatte – geweckt worden zu sein, weil ihr Fuß geschüttelt wurde. Ich fragte Tim danach und er erklärte, dass Monta versucht habe, meine Mutter auf Eindringlinge aufmerksam zu machen. Nun schlafen wir alle leichter, bewusst der potentiellen Gefahren außerhalb unseres Zuhauses.
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