Als Ehrenamtliche in einem örtlichen Krankenhaus ging ich oft an der nahegelegenen psychiatrischen Einrichtung vorbei. Obwohl mich etwas dorthin zog, war ich auch ängstlich und unsicher, was mich hinter den Türen erwarten würde. Nach langer Überlegung bat ich meinen Stiefvater, einem Kreissozialarbeiter, um eine Führung.
Eines Abends nach der Arbeit traf ich ihn im Krankenhausfoyer und wir machten uns auf den Weg zur psychiatrischen Einrichtung. Das Gebäude wirkte wie jedes andere Krankenhaus, aber mit stärkeren Schlössern an den Türen und weniger sichtbarem Personal. Als wir die Gänge entlang gingen, näherte sich mir ein junger Mann und erschreckte mich. Mein Stiefvater führte ihn sanft zurück in sein Zimmer, und ich konnte nicht anders, als traurig für ihn zu sein.
Plötzlich brach Chaos aus und mein Stiefvater eilte zur Aufregung, während ich allein zurückgelassen wurde. Die Luft fühlte sich schwer an, und dunkle Schatten begannen sich um mich zu formen. Ich versuchte vorwärts zu gehen, aber meine Beine versagten und ich fiel zu Boden. Als ich aufblickte, sah ich den jungen Mann von eben, der vor mir stand und auf die Schatten zeigte.
Zu meiner Überraschung konnte er sie auch sehen. Er kniete nieder und betete, und ich tat es ihm gleich. Die Schatten wichen zurück und mein Stiefvater erschien mit einer Gruppe Pfleger, die den jungen Mann wegbrachten.
Ich war geschockt und ängstlich, aber dankbar für den Schutz meines Stiefvaters. Es dauerte Tage, bis ich die Angst abschütteln konnte, die mich seitdem verzehrt hatte. Obwohl ich nie ganz verstand, was an diesem Abend passiert war, wusste ich, dass etwas Mächtiges und Furchterregendes in diesen Wänden hauste.
Mein Herz ging an die Patienten, die darin gefangen waren, deren Geist und Seele von ungesehenen Kräften gequält wurden. Alles, was ich tun konnte, war für sie zu beten, besonders für „Joel“, dessen Gesicht für immer in meiner Erinnerung bleiben wird. Die Erfahrung hinterließ einen tiefen Eindruck bei mir, mich an die Zerbrechlichkeit des menschlichen Geistes und die Kraft des Gebets erinnernd.
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