Im Januar des Jahres 2000 verlor ich plötzlich und unerwartet meine Mutter, die früh am kalten Freitagmorgen von uns ging. Bis Dienstag hatten wir Abschied von ihr genommen. Zu dieser Zeit wohnte ich mit meinem Vater und unseren beiden Kindern im Haus meiner Mutter.
Am Tag nach der Beerdigung fuhren meine Kinder zu ihrem Onkel, während mein Vater verschiedene Erledigungen hatte. Meine 15-jährige Nichte blieb bei mir zurück, da sie sich entschieden hatte, die Zeit mit uns zu verbringen. Sie hatte den Musiksender MTV auf voller Lautstärke laufen und ich bat sie, das Radio leiser zu stellen, um meiner Mutter Respekt zu erweisen.
Plötzlich hörten wir lautes Klopfen, das von oben zu kommen schien. Wir drehten die Musik leiser und das Geräusch schien aus dem Schlafzimmer meiner Mutter zu kommen. Ich stieg vorsichtig die Treppe hinauf, während meine Nichte sich hinter mir versteckte, da wir dachten, es könnte ein Einbrecher sein. Stattdessen hörten wir drei klare Schläge an der Tür. Meine Nichte rannte die Treppe hinunter, öffnete die Tür und ließ mich allein auf der Treppe zurück.
Ich stand auf der Galerie und zitterte vor Angst, als mir bewusst wurde, dass es meine Mutter sein musste, die meiner Nichte sagte, sie sollte die Musik leiser stellen, da dies immer noch ihr Zuhause war. Ich lachte laut auf, um zu zeigen, dass ihre Botschaft angekommen war. Später am Abend rief mich mein Vater an und teilte mit, er habe zum ersten Mal seit dem Tod meiner Mutter das Schlafzimmer betreten. Er bemerkte, dass die Decke auf ihrer Seite des Bettes zurückgezogen war und der Kleiderschrank offenstand. Ich log und sagte, ich sei bereits im Raum gewesen, aber wir wussten beide, dass seit ihrem Tod niemand den Raum betreten hatte.
Meine Mutter war eine sehr stolze Hausfrau und eine strenggläubige Katholikin, die Regeln für ihr Zuhause hatte. Daher verwunderte es mich nicht, dass sie auch im Tod meine Nichte zurechtwies.
Schreibe einen Kommentar