Der große Schatten

Als Kind war ich zusammen mit meiner älteren Schwester Ate Angie und unseren Cousins immer draußen unterwegs, um „Patintero“ zu spielen, ein beliebtes philippinisches Kinderspiel. Eines Abends, als wir gerade dabei waren, spürte Ate Angie plötzlich eine unheimliche Präsenz und wollte nach Hause gehen. Wir überredeten sie zwar, noch etwas zu bleiben, doch bald darauf bestand sie wieder darauf, uns zu verlassen.

Als wir später alle erschöpft vor einem Laden saßen, erzählte Ate Angie uns schließlich, was sie auf der Bühne des Auditoriums gesehen hatte: Ein riesiges Wesen, das viel größer und schneller war als jeder von uns. Sie konnte nicht sagen, ob es ein Mensch oder etwas anderes gewesen war, nur dass es einen Hut trug – etwas, was keiner von uns an diesem Abend getragen hatte.

Das Wesen habe sogar in der Luft zu schweben und auf der Bühne herumzulaufen begonnen, als niemand sonst mehr dort gewesen sei. Es war Vollmond an dem Abend, was manche Leute dazu veranlasst hat, einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen herzustellen.

Obwohl ich selbst nicht daran glaube, dass der Vollmond für das Auftauchen dieses Wesens verantwortlich war, bleibt diese Begegnung doch eine unheimliche und unauslöschliche Erinnerung in meinem Kopf. Seit diesem Abend haben wir nie wieder so spät draußen gespielt und auch niemals mehr über dieses schreckenerregende Ereignis gesprochen.


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