Als ich ein Kind war, erzählte mir meine Urgroßmutter, die teilweise Cherokee war, indianische Legenden. Eine meiner Favoriten handelte von der Eule der Weisheit. Obwohl sie starb, als ich sechs Jahre alt war, erinnere ich mich immer noch an ihre Geschichten und die friedlichen Momente, die wir zusammen verbrachten.
Eines Tages, als ich mit einem Freund (den wir Elizabeth nennen werden) über meine Kindheitserinnerungen sprach, erzählte ich ihr von meinen Nächten mit meiner Urgroßmutter und der Legende der Eule der Weisheit. Wir sprachen darüber, wie sie mir Wildblumen in die Haare flocht und mich lehrte, Seife selbst herzustellen. Diese Erinnerungen geben mir Trost.
Später an diesem Abend, als ich zum Sternenhimmel schaute und an meine Urgroßmutter dachte, sah ich eine Eule auf einem Ast in meinem Garten, die mich direkt ansah. Sie hatte wunderschöne braune und taubengraue Federn mit rosa Schimmer, einen cremefarbenen Bauch und durchdringende gelbe Augen.
Ich rief Elizabeth herbei, um die Eule zu sehen, und griff nach meiner Kamera. Als ich das Porchlight einschaltete, wurde mir bewusst, dass plötzliche Bewegungen nachtaktive Tiere erschrecken können. Ich schaltete es sofort wieder aus, erleichtert zu sehen, dass die Eule immer noch da war. Ich versuchte ein Foto zu machen, aber die ersten Versuche waren unscharf. Als ich endlich ein klares Bild hatte, war die Eule verschwunden. Wir konnten nicht sehen, in welche Richtung sie geflogen war, und sie ließ sich nicht auf einem nahegelegenen Ast nieder. Es war so, als wäre sie in dünne Luft entschwunden.
Ich glaube, dass meine Urgroßmutter mir diese Eule als Zeichen geschickt hat, dass sie immer noch in Gestalt eines Geistes bei mir ist. Die Erfahrung erinnerte mich daran, dass einige Momente für uns selbst zu bewahren sind und nicht durch Fotos oder Worte festgehalten werden sollten. Ich werde die Erinnerung an meine eigene Eule der Weisheit immer schätzen.
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