Ich komme aus der ältesten Stadt Tennessee’s, wo Geschichte an jeder Ecke zu spüren ist. Als Kind entdeckte ich immer wieder Artefakte der Ureinwohner auf unserem Familienhof in der Nähe einer natürlichen Quelle. Mein Mann beschreibt den Ort als einen mit „schwerer Energie“, aber ich sehe es anders. Schon seit meiner Kindheit bin ich sensibel für unsichtbare Energien.

Als Kind hatte ich immer wieder einen Traum, der an einer Straße über unserem Bauernhof spielte. Die Straße war unbefestigt und mit jungen Bäumen gesäumt, im Gegensatz zur Realität. In meinem Traum fuhr eine Gruppe von Menschen aus den 1860er Jahren auf dieser alten Postkutschenstraße, lachend und sich unterhaltend. Es waren Einwanderer, die eine unvertraute Sprache sprachen. Unter ihnen war eine schöne Frau mit langen blonden Zöpfen.

Plötzlich brach Chaos aus. Frauen und Kinder schrien, sie flüchteten durch den Wald vor Männern in dunkler Kleidung. Schüsse ertönten, als die verängstigte Gruppe durch den Wald raste, ihre Augen voller Panik. Der Traum endete immer damit, dass sie um ihr Leben rannten. Ich habe diesen Traum niemals jemandem erzählt.

Eines Morgens bat mich ein Freund, der eine Milchfarm in der Nähe besaß, mir beim Füttern seiner Kühe zu helfen. Er wollte mit mir sprechen. Während wir uns um die Kühe kümmerten, schien er erschüttert und sagte, er habe sich am Morgen beobachtet gefühlt, während er sie fütterte. Plötzlich erschien eine Frau vor ihm, gekleidet in ein langes Kleid und mit einer Schal um die Schultern. Sie hatte blonde Zöpfe und war schön, aber sie reagierte nicht, als er sie ansprach. Er versuchte ihr zu folgen, doch sie verschwand einfach in dünner Luft.

Nachdem ich ihm meinen wiederkehrenden Traum erzählt hatte, forschten wir gemeinsam nach Anzeichen von Gewalt oder einem Massaker in der Gegend. Leider konnten wir keine Aufzeichnungen aus dieser Zeit finden, was wahrscheinlich bedeutet, dass ein solches Ereignis unbemerkt und undokumentiert blieb. Seitdem traut sich mein Freund nicht mehr, seine Kühe früh am Morgen zu füttern und wartet, bis die Sonne aufgegangen ist.


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