Die Geisterstunde auf der Wochenstation in einem rosafarbenen Kleid

In meiner Ausbildung zum Krankenpfleger wechselte ich nach meinem ersten Jahr in ein verfluchtes Krankenhaus in Pretoria und arbeitete in verschiedenen Stationen während meiner dreijährigen Nachtschicht. Nur auf der Entbindungsstation habe ich etwas Ungewöhnliches erlebt.

Die Entbindungsstation war von dem Hauptkrankenhaus getrennt und durch dunkel beleuchtete Gänge verbunden. Wenn man hineinging, fand man rechts ein Wartezimmer vor, gegenüber einem kleinen Quadrat mit Türen zu einer Toilette, einem Spülraum, einem Untersuchungsraum und einem alten Entbindungsraum. Diesen Entbindungsraum benutzten wir nur in Notfällen, wenn der Hauptentbindungsraum belegt war.

Als ich die Gänge entlangging, spürte ich ständig das Gefühl, verfolgt zu werden, besonders in der Nähe des alten Entbindungsraums. Weiter hinten gab es einen Innenhof, ein Babyzimmer, ein Dienstraum, einen großen Entbindungsraum und Stationen.

Eines Nachts, als ich Wache schob, sah ich eine Frau in einem rosa Gewand im Wartezimmer warten. Sie wirkte fehl am Platz, denn es war Sommer, und ihr Gewand war für den Winter bestimmt. Ihr Gesicht war ruhig, und sie schien mich nicht zu bemerken. Ich fragte mich, wer sie sein könnte, aber als ich die Schwester in der Leitung fragte, sagte sie mir, dass es in dieser Nacht keine Aufnahmen gegeben habe und alle Patientinnen schliefen.

Dann erzählte sie mir, dass die Frau ein Gespenst sei, das seit Jahren durch die Entbindungsstation wandere. Niemand wisse, wer sie sei oder was mit ihr passiert sei. Ich habe sie nur einmal während meiner dreijährigen Schicht gesehen, aber das Rätsel ihrer Identität ist für mich und meine Kollegen bis heute ungelöst.


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