Die Insel Bute 1992

Ich war schon immer wiederholt unerklärlichen Erlebnissen ausgesetzt, aber eine dieser Begegnungen, die mich bis heute verfolgt, ist meine Reise auf die Isle of Bute in Schottland. Mein Freund und ich übernachteten in einer einsamen Hütte auf einem privaten Landsitz mit Blick auf das Meer. Die Hütten befanden sich auf einer großen grasbewachsenen Anhöhe, jede mit einem Kiesweg verbunden, der zu einer einspurigen Straße führte. Oben auf dem Hügel befand sich eine von Bäumen gesäumte Allee, die zu einem herrschaftlichen Herrenhaus führte.

Wir hatten den Tag damit verbracht, das nahegelegene Dorf zu erkunden und kehrten bei Anbruch der Dunkelheit in unsere Hütte zurück. Als wir die Allee hinauffuhren, sah ich eine Frau neben dem Nebengebäude stehen, in dem sich die Telefonzelle befand, am Eingang zu unserem Feld. Sie trug ein langes hellgraues Kleid und ich dachte, sie würde das Telefon benutzen. Als wir jedoch näher kamen, bemerkte ich, dass sie weinte und sehr blass aussah. Ich erwähnte es meinem Freund gegenüber nicht, aber auch er hatte sie gesehen und wunderte sich, wo sie hingegangen war, als wir in die Kurve fuhren und in unser Feld einbogen.

Wir stiegen aus dem Auto aus und suchten die Umgebung ab, konnten sie jedoch nirgends finden. Die nächste Hütte war zu weit entfernt, um in der kurzen Zeit dorthin gelaufen zu sein, seit wir sie zuletzt gesehen hatten. Wir waren beide geschockt und konnten das Geschehene nicht erklären. In dieser Nacht fühlten wir uns unwohl in unserer Hütte und verbrachten eine unruhige Nacht.

Am nächsten Morgen sprachen wir mit dem Wildhüter, der uns erzählte, dass eine „Graue Dame“ häufig in der Gegend gesehen wurde. Man glaubt, dass sich ein junges Mädchen, das von ihrem Verlobten vor der Hochzeit verlassen worden war, an einem Baum entlang der Allee erhängt hat.

Diese Begegnung hat mich bis heute nicht losgelassen und bleibt unerklärlich. Wir haben beide dieselbe Frau gesehen und es gab keine Möglichkeit, dass sie so schnell verschwunden sein konnte. Es lässt mich noch immer kalt den Rücken herunterlaufen, daran zu denken.


Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert