Als Filmfan habe ich es immer genossen, ins Kino zu gehen. Schon als Teenager in einem Dorf, wo es keine Kinos gab, bin ich 12 Kilometer gereist, um Filme mit meinen Freunden anzusehen. An einem Abend beschloss ich, alleine zu einer späten Vorstellung zu gehen, da mir niemand von meinen Freunden folgen konnte.

Als ich nach dem Film nach Hause ging, sah ich eine Frau in der Nähe einiger Bambusbäume stehen. Sie trug einen weißen und roten Sari, der ihr Gesicht verbarg, ähnlich wie frisch vermählte Bräute in unserer Kultur. Es war spät in der Nacht, und sie war allein, was mich stutzig machte.

Ich versuchte, auf sie zuzugehen, aber stattdessen folgte ich ihr, als sie sich zum See hinter den Bäumen bewegte. Trotz meiner Versuue, mit ihr Schritt zu halten, blieb sie vor mir und ich konnte mich ihrem Wesen nicht entziehen. Plötzlich erlangte ich wieder Besinnung und merkte, dass ich mitten im Wald stand.

Mein Herz war voller Angst, als ich mich an Geschichten einer bösen Geisterfrau erinnerte, die in der Gestalt einer frisch vermählten Braut ohne Beine auftritt. Ich sah auf ihre Beine, aber sie waren nicht sichtbar. Ich wollte weglaufen, doch der Gedanke, dass sie hinter mir sein könnte, machte mich seekrank. Gerade als ich die Hoffnung verlieren wollte, blieb sie stehen und drehte sich um.

In diesem Moment sammelte ich all meine Kraft und rannte so schnell ich konnte nach Hause. Ich stürmte durch die Tür, keuchend und schreiend nach meiner Mutter. Sie führte einige Rituale durch, bevor sie mich hereinließ, und ich hatte drei Tage lang hohes Fieber.

Nach meiner Genesung fragte ich meine Mutter, ob es in unserem Dorf oder in der Nähe eine neue Braut gäbe, aber sie verneinte. Seitdem gehe ich nur noch tagsüber ins Kino und niemals allein nachts.

Die Erfahrung meines Vaters fasziniert mich immer noch und erinnert mich an die Geschichten, aus denen ich aufgewachsen bin. Es war ein erschreckendes und fesselndes Erlebnis, das mich bis heute nicht losgelassen hat.


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