Als Kind wohnte ich in einem Haus, das frühere Eigentümer mit einem Wintergarten erweitert hatten. Mein Schlafzimmerfenster zeigte auf diesen Wintergarten, und das anliegende Arbeitszimmer öffnete sich ebenfalls darauf. Mir wurde immer kalt, wenn ich das Arbeitszimmer durch den Wintergarten betrat, und meine Katze schien auch unruhig zu sein. Die Fenster des Wintergartens ließen mich nachts beobachtet fühlen, und ich konnte ohne geschlossene Jalousien nicht einschlafen.
In meinem Schlafzimmer traten seltsame Vorkommnisse auf. Einmal spürte ich etwas, das sich auf mein Bett setzte, hörte ein Frauenhumming und fühlte einen schaukelnden Druck. Ein anderes Mal waren die Bettdecken festgezogen, und ich spürte ein kribbelndes Gefühl, als wäre es ein Kuss. Diese Erfahrungen waren beruhigend, aber der Wintergarten war anders.
Mit 13 Jahren sah ich einen bösen aussehenden Mann mit einer Axt in der Nähe meiner Schlafzimmertür. Ich hatte Angst, aber eine Frauenstimme schrie mich an, wegzugehen, und Wärme durchströmte mich. Er verschwand, und die Frau blieb die ganze Nacht bei mir. Später wurde mir klar, dass sie mich an den Nächten beschützte, in denen ich mich erschrocken fühlte.
Eines Abends, als ich auf meine Schwester aufpasste, gingen plötzlich das Licht und der Fernseher aus. Eine Stimme flüsterte mir zu, dass ich ohne Schutz verletzlich sei. Ich rannte in den Wintergarten, doch bevor ich das Arbeitszimmer erreichte, sah ich den bösen Mann. Ich merkte, dass er den Wintergarten nicht verlassen konnte, und riss hastig mein Schlafzimmerfenster auf, um wieder hineinzuklettern. Er verschwand, als eine Frauenstimme mir versicherte, dass ich in Sicherheit sei.
Bis heute frage ich mich, warum ich den bösen Geist vertreiben konnte. Vielleicht lag es an meiner inneren Stärke oder anderen Faktoren. Seit jener Nacht fühlte sich unser Zuhause sicher an, und sogar die Katze fühlte sich im Wintergarten wohl. Die Erfahrung lehrte mich, dass manchmal der Mut, Angst entgegenzutreten, sie einfach verschwinden lassen kann.
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